Anmutiger, einprägsamer, , flüssiger schreiben – Texthilfe Rhetorik
Diesen Beitrag widme ich einem Sizilianer – Gorgias. Gorgias von Leontinoi. Der Überredungskünstler verhalf der Rhetorik im alten Griechenland zum Durchbruch. Seine Reden und Texte verfingen beim Publikum, weil sie abwechslungsreicher, farbiger, einprägsamer und unterhaltsamer gestaltet waren als die seiner Mitstreiter.
Gelegentlich kam es ihm wohl aber auch mehr darauf an, zu überreden, statt zu überzeugen. Von da aus ist es zu „alternativen Fakten“ vielleicht gar nicht mehr so weit. Schauen wir mal. Aber Vorsicht, dieser Artikel ist recht umfangreich. Dafür finden Sie hier auch eine Fülle von Gedankenfiguren, die helfen können, ihren Text noch ansprechender zu machen.
Vor rund 2500 Jahren zog Gorgias von Leontinoi nach Athen, um Hilfe für seine Heimatstadt gegen den übermächtigen Tyrannen aus Syrakus zu erbitten. Der Mann aus Leontinoi argumentierte in der Volksversammlung von Athen offenbar so überzeugend, dass sich 427 v.Chr. tatsächlich eine Expedition auf den Weg machte und – scheiterte. Aber das lag nicht an Gorgias.
Gorgias von Leontinoi (483 oder 485 -396 oder 375 v.Chr.) war ein faszinierender Redner. Er entwickelte einen eigenen, von Metaphern, Klangfiguren und Rhythmisierungen durchsetzen Stil. Er soll die epideiktische Rede, die Fest-, Lob- oder Prunkrede entwickelt haben, die mit wohlklingenden Figuren der Form und des Sinnes (Gorgianische Figuren) überzeugen will.
Nach der Definition des Aristoteles (384-322 v.Chr.) zielt solch ein geschliffener Vortrag auf den „genießenden“ Zuhörer.
Die Prunkreden des Gorgias begeisterten die Griechen so sehr, dass sie die angeblich vor allem in Sizilien gepflegte „Rhetorik“ nun auch bei sich in Athen offiziell förderten. Denn, um in Volksversammlungen und vor Volksgerichten bestehen zu können, war die Beherrschung der Rede-„Kunst“ (gr. Rhetorik) unverzichtbar. Nur mit klugen Argumenten, mit gezielt gesetzten emotionalen Appellen in einer geschickt gestalteten Rede, gab es eine Chance, die Zuhörer zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.
Das Handwerk der Sophisten
Das war das „Handwerk“ der Sophisten (altgr. Weisheitsbringer), Wanderlehrer, die ihr Wissen gegen Bezahlung vermittelten. Die Überzeugungskraft der Rede stand bei ihnen im Vordergrund; nicht immer ging es dabei um Wahrheit. Zur sophistischen Kunst gehörte es auch, das Gegenüber im Falle eines Falles davon zu überzeugen, dass Falsches oder Widersprüchliches „richtig“ ist.
Wie die Sophisten verwendete auch der „Redekünstler“, Gorgias, paradoxe Wendungen und spitzfindige Behauptungen, um seine Meinung als plausibel und richtig hinzustellen, was ihm kritische Fragen des Philosophen Sokrates (+399 v.Chr.) einbrachte.
Rhetorik, meinte Sokrates im Disput mit Gorgias, ist „also offenbar die Meisterin der Überredung, die Zustimmung erstrebt, nicht aber Unterrichtung in der Frage
von Recht und Unrecht“:
„SOKRATES: Eben, weil ich mich hierüber wundere, Georgias, frage ich so lange
schon, was doch eigentlich das Wesen der Redekunst ist. Denn ganz übermenschlich
groß dünkt sie mich, wenn ich sie so betrachte…”
GORGIAS: … Ja, ich behaupte, es möge in eine Stadt, wo immer du willst, ein Redekünstler kommen und ein Arzt, und wenn sie vor der Gemeinde oder sonst einer Versammlung redend durchfechten müssten, welcher von beiden zum Arzt gewählt werden sollte, so würde nirgendwo an den Arzt gedacht werden; sondern der zu reden versteht, würde gewählt werden, wenn er wollte.“
Gute Rhetoriker sind damals, wie heute fähig, zielorientiert und überzeugend zu kommunizieren, indem sie rhetorische „Kunstfertigkeiten anwenden, ohne dass die Rede als „konstruiert“ erscheint. Denn, dass sie „natürlich“ wirkt, mache sie erst „glaubwürdig“, schreibt Aristoteles.
Rhetorische Figuren sollen helfen, einen Text anschaulicher, lebendiger und klarer zu gestalten, um den Leser oder Zuhörer zu überzeugen. Nur „in der geschmückten und damit sprachlich vollkommenen Form wird der Gehalt der Aussage erkennbar”, behauptet zumindest der Literaturwissenschaftler Joachim Dyck.
Eine Sprache, die fesselt, motiviert und zum „Mitdenken“ einlädt, bewegt den Leser eventuell dazu, auch noch die nächste Seite zu lesen. Rhetorik ist also ein rezeptfreies Mittel, das gegen Längen und Wiederholungen im Text ebenso helfen kann, wie gegen schwammige und „ungehobelte“ Ausdrücke.
Sprachpuristen werfen den Rhetorikern seit der Antike vor, die „fesselnde, glanzvolle Rede“ blende den Leser und Zuhörer so stark, dass Wahrheitsgehalt und Schlüssigkeit nebensächlich würden. Die bestechende Formulierung lege eine falsche Fährte und diene somit mehr oder weniger der Täuschung. Was Gorgias im Disput mit Sokrates nicht auf seiner Kunst sitzen lassen wollte:
„Die Kraft dieser Kunst ist also in der Tat eine solche und so große. Indessen Muss man sich, o Sokrates, der Redekunst gebrauchen wie auch jeder andern Streitkunst. Denn auch anderer Streitkunst Muss man sich deshalb nicht gegen alle Menschen gebrauchen, weil einer den Faustkampf und das Ringen und das Fechten in Waffen so gut gelernt hat, dass er stärker darin ist als Freunde und Feinde, und Muss deswegen nicht seine Freunde schlagen und stoßen und töten. Noch, beim Zeus, wenn einer der den Übungsplatz besucht hat, und ein tüchtiger Fechter geworden ist, hernach Vater und Mutter schlägt, oder sonst einen von Verwandten und Freunden, darf man deshalb nicht die Turnmeister und Fechtmeister verfolgen, und aus den Städten vertreiben? Denn diese haben ihre Kunst mitgeteilt, damit man sich ihrer rechtlich bediene gegen Feinde und Beleidiger zur Verteidigung, nicht zum Angriff, und nur jene kehren es um, und bedienen sich der Stärke und der Kunst nicht richtig. Nicht also die Lehrer sind böse, noch ist die Kunst hieran Schuld und deshalb böse, sondern die, glaube ich, welche sie nicht richtig anwenden. Dasselbe nun gilt auch [B] von der Redekunst.“
Die Tropen der Griechen
Recht hat er, der Gorgias, wer möchte schon seine Leser langweilen und auf Mittel verzichten, Texte überzeugender zu gestalten, nur weil man diese Mittel auch missbrauchen kann? Mit geschickten Händen kann man schließlich auch besser stehlen als mit klobigen Fingern. Ist deshalb jeder virtuose Klavierspieler ein potenzieller Taschendieb?
Also nochmal: Wir gehen in dieser „Schreibstunde“ recht ausführlich auf die Tropen/Figuren ein, weil sie helfen können, unsere Texte flüssiger, anschaulicher, unterhaltsamer und „merk“-würdiger zu machen. Ungewöhnliche (aber nicht gewollt gesuchte) Formulierungen, ungewohnte Anordnungen im Satz versprechen nicht nur mehr Lese-Vergnügen, sondern bleiben auch besser im Gedächtnis haften.
Außerdem werden Sie bald feststellen, dass Sie ohnehin in aktiven Sprachschatz wesentlich mehr „Rhetorik“ verwenden als Ihnen vielleicht bewusst ist. Und sei es auch nur zum Scherz.
Der alte Greis, der schwarze Rappen sind gängige Pleonasmen, also eigentlich „überflüssige, redundante Beifügungen“. Weniger auffällig sind Pleonasmen wie Düsenjet (Jet = engl. Düse, Strahl) oder der beliebte Pulsschlag (pulsus lat. Schlag). Und wenn Sie bei einer La-Ola-Welle im Stadion (span. La ola gleich Welle)eine Chiffre-Nummer mit dem Nachbarn austauschen, denken Sie bitte daran, im Französischen bedeutet „Chiffre“ so viel wie Zahl, Ziffer oder Nummer.
Der „weiße Schimmel“ steht stellvertretend für alle Tautologien (gr. dasselbe). Ganz Spitzfindige machen allerdings feine Unterschiede bei den beiden Begriffen. Tautologie sei ein rhetorischer Kunstgriff, während Pleonasmen einfach eine sinnfreie Verdoppelung darstellen.
Ob die „tote Leiche“ nun ein Kunstgriff oder eine sinnfreie Verdoppelung ist, das müssen Sie selbst entscheiden. Viel Spaß dabei
Fünf Ziele, fünf Wege
Ziel I. Das bessere Wort
Wir ersetzen Wörter, Satzteile oder ganzen Sätze, um den Text anschaulicher und merkfähiger zu gestalten; um kürzer, treffender, einprägsamer zu formulieren;
um zu verbildlichen – und zu überraschen
ALLEGORIE (gr. für andere, bildliche Redeweise; etwas anderes sehen) ein Sprachbild, bei den abstrakten Begriffen und Gedankengänge (Gemeintes) sinnbildlich dargestellt werden als Gesagtes.
Beispiel „der Tod“ (Gemeintes) als „Sensenmann“ (Gesagtes) oder
die „Frau mit verbundenen Augen“ (bildhaft für Gerechtigkeit)
Die Augen der Justitia sind verbunden, damit sie ohne Ansehen der Person urteilen kann. In die Waage werden die Argumente für oder gegen eine Verurteilung des Angeklagten gelegt.
gemischte Allegorie (Am Anfang und Ende finden sich meist Ausdrücke im eigentlichen Wortsinne, die der Deutung und Auflösung der Allegorie dienen. Ein Beispiel aus „Antigone“ von Sophokles.
Kreon bezeichnet sich selbst als „Steuermann“ der Stadt.
Theben, sagt er, befinde sich in einem „wilden Sturm“
„Die Heimat uns beschützt und nährt. Auf diesem Schiffe fahren wir sicher und
erwerben Freunde uns. Also gesinnt denk ich zu mehren diesen Staat.“
Grundlage der Allegorie ist die Metapher vom Staatsschiff. Der Steuermann ist der
Herrscher, der den Sturm (die Staatskrise) zu überwinden verspricht (Schiff für Theben)
Vorläufer der Allegorie war die Allegorese, ein hermeneutisches Verfahren[5], das hinter dem Wortsinn eines Textes eine tiefere Bedeutung vermutet. Die Methode war auch hilfreich, wenn es etwa darum ging, die skandalträchtigen Göttergeschichten Homers zu verteidigen. Man verwies darauf, dass die Texte etwas anderes meinen als sie es im eigentlichen Wortsinn ausdrücken.
METAPHER (gr. Übertragung) in der Rhetorik ein ‘verkürzter Vergleich‘, verkürzt um Vergleichspartikel („etwa“, “wie”).
BeispielVergleich: Caesar ist so stark wie ein Löwe.
Beispiel Metapher: Cäsar, der Löwe.
Die Wirkung beruht auf dem „semantischen Bruch“. Der Mensch Caesar wird als Tier bezeichnet. Das gemeinsame Merkmal, die „Stärke“, zeichnet Cäsar und den Löwen gleichermaßen aus. Die Metapherunterstellt also mehr als eine große Ähnlichkeit, sie behauptet eine scheinbare Identität.
Verwendungsbeispiele Metaphern
Unbelebte Gegenstände als belebt darstellen “Die Eingeweide der Stadt” (Kanalisation)
Nicht-Menschliches mit menschlichen Attributenausstatten/personifizieren
„Herz und Seele des Unternehmens“
„Der Herkules unter den Spülmitteln“
„Die Revolution frisst ihre Kinder“
Abstraktes soll sinnlich/ konkret erscheinen
„Einen kühlen Kopf bewahren” – “flammender Zorn”
Lebendiges/Materielles – Tierisches/Menschliches –
Technisches/Natürliches – Geografisches/Menschliches
Wüstenschiff – Bärenstark – Nicht auf dem Radar haben
Der kranke Mann am Nil – Staatsorganismus
Wenn Sie Vergleiche oder Methapern einsetzen, dann prüfen Sie bitte, ob das Verfallsdatum der übernommenen Metapher nach jahrzehntelangem Gebrauch nicht längst abgelaufen ist. In diesen Fällen verzichten Sie bitte in Zeiten der „Informationsflut“ auf jedes „Meer an Tränen“ und auf die „Ebbe in der Kasse“.
Denn, wenn Sie schon zu „Kreuze kriechen“ müssen, stellen Sie wenigstens niemandem „ein Bein“„ selbst wenn Sie mit ihrem Text „auf der Stelle treten“.
SYMBOL (Signum) oder Sinnbild, hier werden Dinge, Tiere, Pflanzen oder Farben mit Etiketten beklebt, die deren Eigenschaften „symbolisieren“.
Schlange für das Böse – Waage für Gerechtigkeit, “Rot“ für Liebe
Beispiele für eine Metonymie im Sport. Ein Tor wurde erzielt
PERIPHRASE (gr. peri ‘um herum’ und gr. phrazein = ‘reden‘)Soll Wiederholungen vermeiden und helfen Sachverhalte euphemistisch auszudrücken. Die Umwandlung erfolgt oft in mehreren Wörtern.
Ersetzen Der Allmächtige für Gott
Euphemistisch Ethnische Säuberung für Völkermord
Umwandlung Die Mutter der Nation für Merkel
Das Auge des Gesetzes für Polizei
Die ewigen Jagdgründe für das Jenseits
AMPLIFICATION (lat. Verstärkung, Erweiterung, Vergrößerung, Ausweitung)
Arten der Amplikation
Erläuterung eines Satzes durch Ähnliches (Gleichnis). Ziel ist eine Belehrung, aber es geht nicht um einen Einzelfall, sondern um allgemein Gültiges. Bei biblischen Gleichnissen werden religiöse Ansichten durch Erzählungen aus Natur- und Menschenleben versinnbildlicht.
Heimkehr des verlorenen Sohnes
Der Weinberg des Herrn
durch einen Gegensatz
Das ist so wichtig wie der Sack Reis, der gestern in China umfiel,
Veranschaulichung des Allgemeinen durch Besonderes
Und warum sorget ihr für die Kleidung? Seht die Lilien auf dem Felde, wie sie
wachsen, sie arbeiten nicht und sie spinnen nicht. (Matthäus/Luther-Übersetzung)
Bestätigung durch Zeugnisse
Schon Moses hat „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ als Entschädigung gefordert.
PERSONIFIKATION (lat. Persona „Maske“, „Gestalt“)
PERSONIFIZIERUNG (jemand dient als Symbol für etwas)
Vermenschlichung abstrakter Begriffe und lebloser Dinge (Pflanzen, Tiere etc.) und abstrakter Begriffe wie Tugend, Furcht, Weisheit. Naturkräfte und Ideen treten als sprechende und handelnde Personen auf:
Tiere Der schlaue Fuchs
Natur Die Sonne lacht über uns
Vater Rhein
Pflanzen Die Rosen lassen die Köpfe hängen
Abstraktes Der Herbst des Lebens – Uns lacht das Glück
Länder Germania für DE, Marianne für FR, Onkel Sam für USA
PERSONALISMUS/PERSONALISIEREN (Nach Duden: «Auf eine einzelne Person, auf einzelne Personen ausrichten»)
Politik Angela Merkel statt CDU-Vorsitzende
Götterwelt Neptun für Meer und Fische
Mode Hugo Boss für Mode dieser Marke
Geschichte Cäsar für Rom
ARCHAISMUS (gr. alt, altertümlich, ehemalig): Nutzen eines Wortes, das im Alltagsgebrauch selten geworden ist, um aufmerksam, nachdenklich zu machen.
Gevatter – Kehrwoche – Philister – Schäferstündchen – Sommerfrische –
Kurschatten – Wählscheibe – Bandsalat – Hupfdohle – Neufünfländer
NEOLOGISMUS (gr. neu, Neuwort): Wortneuschöpfung (Funktion wie Archaismus)
Unkaputtbar, unabsteigbar, Neusprech, Denglisch, blog,
KATA-CHRESE (gr. Missbrauch)
Bildbruch – semantisch unsinnige, zuweilen widersprüchliche Verbindung mehrerer sprachlicher Bilder/Methapern, die erkennbar nicht zueinander passen,
aber Komik erzeugen sollen.
Da kräht heute kein Arsch mehr danach
Das ist nicht das Wahre vom Ei
Aus diesem Holz werden Waschlappen gemacht
Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen
(Ingrid Matthäus-Maier)
Auch neuartige Gegenstände werden gelegentlich mit katachrestischen Metaphern benannt:
Fuchsschwanz – Mausklick – Schraubenmutter
Ziel II. Das Ohr liest mit
Den Text zum Klingen bringen durch Umstellungen, Wiederholungen, Betonungen, die helfen die Melodie, den Wohlklang der Sprache zu betonen.
ALLITERATION (lat. littera; zum Buchstaben) Deutsch: Stabreim, die am stärksten betonten Wörter eines Verses werden durch denselben Anfangsbuchstaben hervorgehoben: Der Ursprung liegt wahrscheinlich im magisch-religiösen Bereich bei Beschwörungs- und Gebetsformeln. Die Lautmalerei hilft, sich den Text besser einzuprägen.
Beispiele für Klangfiguren
Zwillingsform Kind und Kegel – Land und Leute – Kaiser und Könige
hier und heute – Lieben und leben – Freund und Feind
Substantiv + Adjektiv: rote Rosen – hehre Helden – heiße Hosen – heiliges Herz
Dreiklang Mars macht mobil – veni, vidi, vici
ANADIPLOSE (gr. Wiederholung, Dopplung) wiederholt Ausdruck vom Satzende am Anfang der nächsten Zeile
Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen (Marx)
ASSONANZ (von lateinisch ad: „zu“, sonans: „klingend“) oder Halbreim bei dem die betonten Silben zweier oder mehrerer benachbarter Wörter den gleichen vokalischen Laut besitzen
Der Mond von einem Wolkenhügel – Lieber hieb ich hiesige Riesen
ANAPHER (gr: Zurückführen/Wieder-Aufnahme) Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze, Satzteile, Textabschnitte oder Verse. Die Figur hilft den Text zu strukturieren und zu rhythmisieren.
„Es gibt nur vier Wege, Geld auszugeben: Gib dein Geld für dich selbst aus. Gib dein
Geld für andere Leute aus. Gib anderer Leute Geld für dich aus. Gib anderer Leute
Geld für andere aus.” (Milton Friedman, Wirtschafts-Nobelpreisträger)
Du gingst, ich stund und sah zur Erden – Und sah dir nach mit nassem Blick. Und doch, welch Glück, geliebt zu werden, Und lieben, Götter, welch ein Glück! (Goethe)
Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß… (Goethe)
Pfui, über allen Tod! Durch Schwert, durch Feuer, Durch Gift, durch Strick, durch Pfeil! Pfui allem Tod! (Grillparzer)
ANAPHORA (lat. Repetition) musikalisch-rhetorische Figur für eine fortlaufende Wiederholung eines Themas in verschiedenen folgenden Sätzen:
I have a dream that one day this nation will rise up, and live out the true
meaning of its creed: “We hold these truths to be self-evident: that all men
are created equal”.
I have a dream that my four little children will one day live in a nation where
they will not be judged by the color of their skin but by the
content of their character
EPHIPHORA (gr. Wiederkehr) ist die Wiederkehr desselben Wortes oder derselben Wortgruppe zum Ende aufeinanderfolgender Sätze oder Verse. Sie ist die Umkehr der Anapher, jedoch jünger und künstlicher als sie.
Was ist des Toren höchstes Gut? Geld
Was verlockt selbst die Weisen? Geld
EMPHASE (gr. emphasis: Verdeutlichung, Hervorhebung) Betonung.
Emphatisch = eindringlich, mit Nachdruck, ausdrucksstark, begeisternd, beschwörend, nachdrücklich, inständig
In Dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst (Kirchenlehrer Augustinus)
Menschen, Menschen, Falsche heuchlerische Krokodils Brut (Schiller)
Betonung
Vor 2000 Jahren war der stolzeste Satz, den ein Mensch sagen konnte: Ich bin ein
Bürger Roms. Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in der freien Welt sagen
kann: Ich – bin – ein – Berliner (J.F.Kennedy, 1963)
Ziel III. “Denk-mal”-Pflege
Aufmerksamkeit erringen, nachdenklich machen, zum Mit-Denken bewegen durch Wortwitz, scheinbare Zustimmung, durch Über- und Untertreibungen
IRONIE (gr.: Verstellung, sich friedlich stellen) Das Argument wird scheinbar übernommen; der Autor macht sich scheinbar zum Komplizen, indem er Aussagen übernimmt, aufbläht und dadurch ad absurdum führt.
Schöne Bescherung – Das kann ja heiter werden
“Es genügt in dieser Sache nicht, keine Meinung zu haben.
“Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken”. (Verballhornung Karl Kraus)
Keine Regeln ohne Ausnahme; ist die Regel
Niemand hat das Recht zu gehorchen (Hannah Arendt)
Aus Erfahrung lernen wir, dass der Mensch aus Erfahrung nichts lernt.
(George Bernard Shaw)
Ich weiß, dass ich nichts weiß (Sokrates)
Das einzig Beständige ist der Wandel (Heraklit)
Wirklichkeitsillusion (Thomas Mann)
EROTEMA (gr. Fragen vorgetragen, Mehrzahl: “Erotemata”, Fragesatz; “erotematisch = fragweise. Erotematik = Fragekunst). Da die Technik auch auf religiöse Themata angewendet wurde, hieß sie auch die „Katechetische“. Undweil sie – nach der Weise des Sokrates – zur Entwicklung eigner Begriffe bei den Schülern dienen sollte, wird sie auch „Sokratische Methode“ genannt. Im „Sokratischen Dialog“ müssen sich Lehrer und Schüler gegenseitig befragen und wechselweise antworten; so dass es scheint, als sei auch der Schüler selbst Lehrer. Der sokratische Dialog lehrt also durch Fragen
Hinter der Frage versteckt sich oft eine Aussage, die eigentlich justiziabel wäre. Die Behauptung wird deshalb durch eine Frage abgemildert.
Ich würde gerne wissen, wie Sie ganz persönlich zur Drogenproblematik stehen. Haben Sie beispielsweise Probleme mit Alkohol?
“Es muss erlaubt sein, öffentlich zu fragen, ob sich ein Politiker nicht allein aufgrund der gegen ihn mittlerweile auch aus seiner eigenen Partei erhobenen Vorwürfe – genötigt sehen sollte, zurückzutreten, um einem unbelasteten Nachfolger eine unbelastete Amtsführung in dieser kritischen Zeit zu ermöglichen.“
Fragen mit Gegenfragen ausweichen:
Auf die Frage „Wie alt sind Sie?“ könnten Sie beispielsweise kontern:
“Wollen Sie auch noch meine Blutgruppe wissen?” – “Sammeln Sie Jahresringe?” – “Meinen Sie das biologische Alter oder möchten Sie wissen, wie alt ich mich fühle?” – “Heute fühle ich mich jünger!”
RHETORISCHE FRAGE
Dieses Stilmittel ist vermutlich das am häufigsten genutzte in der Umgangssprache. Es wird eine Frage gestellt, aber keine Antwort erwartet. Die Motive für die Frage sind unterschiedlich, z.B. Betonen einer Aussage oder Hinweis auf das Folgende (auch Teasern genannt).
Sie wollten schon immer wissen, was wirklich in Weißwurst steckt?
Alles über eine bayerische „Geschmacksverirrung“ – gleich nach der Werbung.
Die Frage kann provozieren, verniedlichen, beleidigen oder den Zuhörer einbeziehen.
Was weißt Du schon über die Physik? – Habe ich es dir nicht gesagt?
Machen wir nicht alle Fehler? – Bist du verrückt?
Wer hat sich das nicht schon mal gefragt?
EUPHEMISMUS (gr. schönreden, beschönigen)
Gegenstück Dys-phemismus (abwertend)
Aufwerten, beschönigen (Beispiele)[7]
Paradies der Werktätigen (UdSSR) – Arbeiter und Bauernstaat (DDR)
Bündnistreue statt Vasallen (Gehorsam), Der Welt entsagen (ins Kloster eintreten)
Der Euphemismus ermöglicht zudem mäßigende oder vertuschende Formulierungen, um
Tabus und soziale Normen zu achten und um Anstößiges zu umgehen. Das gilt beispielsweise für den sexual- und Fäkalbereich. Aber auch in der Politik (Nazi-Phrasen und Symbole) oder wenn es um Rassismus geht (Neger Mohr, Nigger)
Mildern, schonen
Waschraum statt Klo, Rubensfigur statt Übergewicht, entschlafen statt gestorben,
abbauen statt alt und schwach, Abort statt Klosett, Akt statt Geschlechtsverkehr
Verhüllen, tarnen, vertuschen, verharmlosen
Umsiedlung statt Vertreibung, Kollateralschadenstatt tote Zivilisten,
Minuswachstum statt Rezession, Rationalisierung statt Einsparungen/Entlassungen, nuklearer Ernstfall – Atomkrieg, Kern-Energie statt Atom-Energie – Ethnische Säuberung
HYPERBEL (altgriechisch „Übertreffung, Übertreibung“) Funktionen: Die Überspitzung eines Grundgedankens schirmt gegen Widerspruch ab und/oder macht ihn durch Witz einprägsam.
„Warum schaust du also auf den Splitter im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ (Matthäus-Evangelium/ Mt 7,3 EU).
„Dort sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder.“ (Hans Christian Andersen: Das Feuerzeug)
“Der Schuss, der um die ganze Welt gehört wurde” (R.W. Emerson, bezieht sich auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg)
Todmüde ein Meer von Tränen blitzschnell Schneckentempo
Auch HYPE (engl.), kurzfristig hochgejubelte Modeströmungen.
LITOTES (Sparsamkeit/Zurückhaltung/Untertreibung) Durch eine bewusste, häufig ironische, Untertreibung wird etwas erst recht betont, ohne dass es arrogant wirken muss.
z.B. “Meine Wenigkeit”.
„Der“ englische Humor lebt häufig von Litotes-Figuren (Understatement).Dazu ein Beispiel aus einer Filmszene: Der Toderscheint auf der Party, um alle Gäste zu holen.
Ein Gast kommentiert:
“Well, that’s cast rather a gloom over the evening, hasn’t it?”
(„Nun, das hat ein wenig Trübsinn in den Abend gebracht, oder?“)
(Monty Python, Filmszene „Dinnerparty“)
OXYMORON (gr. scharf(sinnig) und moros dumm) Verknüpfung von Begriffen, die sich widersprechen oder gegenseitig ausschließen. Mit den sich logisch ausschließenden Begriffen soll die Aussagen pointiert werden:
Falsche Tatsachen
Viva la muerte („Es lebe der Tod!“)
„alter Knabe“ – „stummer Schrei“ Gegensatz im Beiwort: traurigfroh
Ziel IV. Kreuz-, Doppel- und Widerworte
Durch überraschende, ungewöhnliche Anordnungen, Kontrastierungen oder Steigerungen einprägsamer, emotionaler eindringlicher schreiben.
KLIMAX (g.: Klimax = Leiter), Steigernde Reihung von Wörtern und Wortgruppen:
Es war einmal einer, der war klug. Sehr klug. Ungeheuer klug.
Für diese Aufgabe sollten Sie nicht nur Experte,
sondern Koryphäe oder Genius sein.
Verliebt, verlobt, verheiratet.
Heute back’ ich, morgen brau’ ich, übermorgen hol’ ich der Königin ihr Kind.
Mein Bruder, mein Hauptmann, mein König“ (Herr der Ringe, Tolkien)
Antiklimax Abfallende Reihung von Wörtern
Urahne, Großmutter, Mutter, Kind
PARALLELISMUS (gr. Para neben einander) Wiederholung von syntaktisch und grammatikalisch gleichartigen Gruppierungen; verschiedener Sätze oder Satzteile; gleicher Aufbau (Normalstellung) Gegenteil Chiasmus (Überkreuzstellung).
Ziel: Prägnanz des Gesagten verstärken. Mit dem Parallelismus lässt sich Identisches und
Gegensätzliches, Reihendes und sich Steigerndes ausdrücken.
Steigerung = dreigliedriger Parallelismus (Tri-kolon)
Identisches/Ähnliches/Tautologisches/analog
So muss ich dich verlassen, von dir scheiden (Schiller)
Wer hat, der hat
Gegensätzlich/antithetisch
Dunkel ist die Nacht, hell der Tag
Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee
Tri-kolon
Den Mund aufmachen, der Vernunft reden und die Verleumder beim Namen nennen
Bei analogen/tautologischen Figuren wird durch die Wiederholung der parallel gestalteten Glieder das Gleichbleibende betont:
Als ich noch ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind, urteilte ich wie ein Kind (1. Kor. 13.11)
Wer hat, der hat. (Sprichwort)
Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg (1. Paulus-Brief an die Korinther)
Bei gegensätzlichen/antithetischen Aussagen unterstreicht der Parallelismus den Kontrast zwischen den parallel konstruierten Gliedern:
Schnell lief er hin, langsam kam er zurück. (Goethe)
„Die Nacht ist dunkel, der Tag ist hell.“ (Erich Kästner)
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. ( Emil Zatopek)
Analoge Figuren suggerieren Totalität (allumfassend, vollständig, ganzheitlich).
Bei Wiederholung der Konstruktion mit Kontrastaussage, wirkt die Figur „verfremdend“.
ANTITHESE (gr.: Gegensatz) Bei dieser Figur wird ein semantischer Gegensatz scharf herausgearbeitet, Meist können die Begriffe, Urteile oder Aussagen der Einzelwörter unter einem (nicht genannten) Oberbegriff zusammengefasst werden:
“Gut und Böse, Tugend und Laster”
“In Ruhezeiten bist du aufrührerisch, im Aufruhr ruhig; in einer eiskalten Situation bist du hitzig, in einer glühend heißen eiskalt” (Cicero)
Die Darstellung der menschlichen Zerrissenheit (wie hier bei Cicero) ist in der Geschichte der Rhetorik ein zentrales Verwendungsgebiet der Antithese.
Antithesen-Figuren als Gegenbehauptung zu einer These:
Das Internet: Müllhalde der Information oder Demokratisierung der Kultur
Oder als stilistische Gegenüberstellung (Kontrastierung)
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.
Der Klarheit dient es bisweilen, wenn wir unsere Behauptungen in
zweifacher Form vorbringen: erst wird das Gegenteil der These verneint, dann die wirkliche These ausgesprochen. Dieser Kunstgriff war ein Lieblingsstilmittel Schillers; er entsprach seinem antithetischen Geiste:
Es ist nicht genug, Empfindungen mit erhöhten Farben zu schildern, man Muss auch erhöht empfinden.
Begeisterung allein ist nicht genug; man fordert die Begeisterung eines gebildeten Geistes.
Der negative Satz gibt der Behauptung einen schärferen Umriss und grenzt sie gegen Missverständnisse ab.
CHIAISMUS (lat.: symmetrische Überkreuzstellung, nach dem gr. Buchstaben X (Chi); symmetrische Überkreuzstellung von Wörtern, Begriffen, Satzgliedern oder Sätzen, die sich im Sinn widersprechen. Es folgen also zwei Wortpaare aufeinander in umgekehrter Reihenfolge. In Buchstaben ausgedrückt:
Chiasmus: a-b X b-a.
(a) Ich weiß nicht (b) was ich will, (b) ich will nicht (a) was ich weiß. (a) Er tut nicht (b) was er will, (b) er will nicht (a) was er tut.
Die Konstruktion verstärkt den Kontrast der Aussage, macht sie prägnanter und besonders einprägsam. Die wichtigste Funktion ist also, Antithesen effektvoll aufzubauen
Chiasmus mit …
Horcht auf ihr Fürsten, Volk horch auf (korrespondierende Worte)
Du bist groß, klein bin ich
…und mit identischen Worten
Der Herr brach das Brot, das Brot brach der Herr
Ihr Leben ist dein Tod, ihr Tod dein Leben (Friedrich Schiller)
Die Waffe der Kritik kann… die Kritik der Waffen nicht ersetzen. (Karl Marx)
INVERSION (lat.: inversio = Umkehrung) verändert die übliche Reihenfolge der Satzglieder in einem Satz oder Satzteil. Vermindert vielleicht die Klarheit des Ausdrucks, erhöht aber seine Einprägsamkeit.
Röslein rot (Goethe) – der sündigen Menschen Erlösung (Klopstock)
SPO-OPS-Prinzip Veränderung der üblichen Wortstellung im Satz, z.B. Umkehrung der Reihenfolge von Subjekt und Prädikat, oder Abweichen von der grammatischen Ordnung, aus Gründen der Hervorhebung oder Betonung eines Wortes, durch Stellung an den Anfang oder das Ende des Satzes
Ein Eis (O) isst (P) Petra (S) (OPS) vs. Petra isst ein Eis (SPO)
Dich (O) sah (P) ich (S) und die milde Freude (O)
Statt Ich (S) sah (P) dich und die milde Freude (O)
Ziel V. Würzen durch Kürzen
Weniger ist manchmal mehr – Weglassen/Umschreiben/ Das Einzelne für das Ganze stellen, um Nachdenklichkeit durch Pausen, Verengungen und Brüche zu erzielen.
ELLIPSE (gr. Fehlen/Aussparen/Auslassen) das am häufigsten angewandten Stilmittel. Die Ellipse hilft umständliche Erklärungen abzukürzen und endlose, lange, zähe Formulierungen zu liefern, bringen Sie die Aussage auf kurz und eingängig auf den Punkt.
Beispiel: Es gibt zurzeit im breiten Umkreis kein Land, in dem es sich schöner leben ließe als in unserem.
Falls Sie dieser Text irritiert, dann kennen Sie wahrscheinlich das Original in der
Form einer Ellipse
:„Kein schöner’ Land in dieser Zeit /Als hier das unsre, weit und breit.“[
Weitere Beispiele:
Wenn das Ende gut ist, dann ist alles gut – Ich wünsche Ihnen einen Guten Morgen – Ich bitte Sie um Entschuldigung – Fährt noch jemand ohne Fahrschein?
ANAKOLUTH (gr. ohne das oder der Folgerichtige) Satzbruch; häufig in mündlichen Reden.
Ausstieg aus einem beginnenden Satz: Also ich weiß nicht…
Korrektur/Rückzug im Satz: Sie ist wirklich nett…also meistens jedenfalls
Umstieg von einer Konstruktion auf eine andere:
Wenn ich abends nicht einschlafen kann, ja manchmal denke ich dann an…
SYNEDOCHE ( gr.: Synekdoche = Mitübernahme, Andeutung) Verwendung eines Wortes, das entweder weniger oder mehr umfasst als das eigentliche. Die Synekdoche spielt mit einander verwandten Begriffen, die (anders als die Metonymie) nicht gleichberechtigt nebeneinander, sondern in Beziehung stehen: Ein Wort wird durch einen anderen – engeren oder weiteren – Begriff mit ähnlicher Bedeutung ersetzt; etwa im
„Vater unser“ in der Zeile: „Unser täglich Brot (= Essen) gib uns heute.“
Synekdoche-Formen Übersicht
pars pro toto: Solange du unter meinem Dach wohnst
(Ein Teil „Dach“ steht für das Ganze “Haus“)
„Der Russe“ (statt die Russen)
Das letzte Hemd (statt alles, was ich noch besitze)
totum pro parte: Deutschland ist Weltmeister geworden
(Das Ganze „Deutschland“ steht für einen Teil „Nationalmannschaft“)
genus pro specie: das Eisen stach ihm in der Brust
(Die Art/Gattung „Eisen“ steht für das Spezielle „Schwert“)
individuum pro specie: Brot für die Welt
(Das Einzelne „Brot“ steht für die Gattung „Lebensmittel“)
Bei diesem Text handelt es sich um einen auszug aus dem noch unveröffentlichten Manuskript “Schreibstunde – Texten im Dialog” von Gerhard Specht.