Schreibstunden – 12 Lektionen für Text-Arbeiter

Lektion 3: Was ist das, gutes Deutsch?

Ziele der 3. Schreibstunde
Ein paar handwerkliche Schreib-Regeln kennenlernen.  Erfahren, was “Meister“ der deutschen Sprache empfehlen und, welche „Sünden“ man tunlichst vermeiden sollte. Korrektes Deutsch garantiert noch keine spannende, interessante Story.
Aber es macht Ihre Geschichte lese- und leserfreundlicher.
Meistens.

Eine Frage des Stils

Was ist „gutes Deutsch“? Auf alle Fälle eine Frage über die man trefflich streiten kann; nicht nur zwischen Juristen und Journalisten. Behördenleiter werden sie wohl anders beantworten als Pädagogen oder Philosophen, Jugendliche anders als ältere Menschen.

„Gutes Deutsch“ ist kein Selbstzweck, sondern erfüllt eine Aufgabe – es hilft beispielsweise klare, eindeutige Definitionen zu formulieren, schnell und verständlich zu informieren oder einprägsam, unterhaltsam und spannend zu schreiben.

In dieser „Schreibstunde“ finden Sie einige Regeln, die helfen sollen, Ihnen Stärken und Schwächen ihrer Texte bewusst zu machen. Ob Sie sich an diesen Regeln (oder wenigstens einigen davon) halten oder nicht, ist Ihre Entscheidung. Bewusste Regelverstöße sind manchmal auch ein Zeichen von Kreativität und individuellem Stil.
Weg von Watte und Wichtigtuerei

„Gutes Deutsch“, sagt der Sprachstil-Lehrer und -Kritiker, Wolf Schneider[1], ist „redliches, farbiges, kraftvolles Deutsch“; Deutsch in „klar dahin strömenden Sätzen – weg von Watte, Wichtigtuerei und den giftigen Nebeln des Jargons“.
 gutes Deutsch,
O.k., Herr Schneider, bringen wir es auf den Punkt.  Gutes Deutsch zeigt sich für mich,
wenn der Autor
                        seinen Stoff beherrscht,
                                   den Menschen anspricht,
                                               verständlich schreibt,
                                                           bildhaft, sinnlich formuliert
                                                                       das treffende Wort findet und                                                                                handlungsorientiert erzählt

Und wenn er dann auch noch ein paar Fallen der deutschen Sprache ausweichen kann, wird „gutes“ zum „genussvollen Deutsch“: Nützen und ergötzen, sagt Horaz. Dazu später mehr.

Beherrsche die Sache…

Die wichtigste Stilregel formulierte vor mehr als 2250 Jahren der römische Staatsmann und Schriftsteller, Marcus Porcius Cato der Ältere (234-149 vor Chr.)

                    Beherrsche die Sache, dann folgen die Worte.

Wer von einem Gegenstand nichts versteht, wird niemals gut darüberschreiben können. Und wer nicht weiß, wem (Zielgruppe) er was (Inhalt) und warum (Intention) mitteilen will, wird höchstens zufällig die richtigen Worte und den richtigen Aspekt wählen.
Deshalb prüfen Sie bitte zunächst:

                        Was wollen Sie sagen?
                                   Warum wollen Sie es sagen?
                                               Wem wollen Sie es sagen?


Menschen schreiben für Menschen

Natürlich ist das eine Plattitüde, aber vielleicht ist sie inzwischen schon so platt, dass man sie glatt übersieht. Deshalb betone ich es noch einmal: Menschen schreiben für Menschen und die lesen am liebsten Geschichten über Menschen. 

„720.000 Alzheimer-Kranke werden in Deutschland von Angehörigen gepflegt.“ Das ist eine Information, eine wichtige Information. Aber berührt sie uns wirklich oder legen wir sie einfach im Ordner „Was auch noch schrecklich ist“ ab? 
Ändert sich unsere Reaktion, wenn wir einen Menschen näher kennen lernen, der seine Mutter, seine Großmutter oder den Partner pflegt?

“Wir hatten uns das recht schön ausgemalt mit dem Alter”, sagt sie. Nun ist sie 69, er 79 – und für sie wird es immer schwieriger, Wohnung und Leben in Ordnung zu halten: Seit fünf Jahren führen wir eine Art Ehe zu dritt. Rolf, ich und Alzheimer“

„Frau Krimmling fragt sich, wie das gehen soll: Rolf schützen und sich selbst dabei nicht genieren. Sie hasst es, ihn auf die Herrentoiletten zu begleiten. Doch sperrt er sich ein, begreift er nicht, dass sich die Tür wieder öffnen lässt – auch wenn sie davorsteht und ihn anweist.“

„Marita Lang hatte sich in ihrer Wohnung immer schlechter zurechtgefunden, immer wieder war sie  gestolpert; sie verlegte Geld in der Unterwäsche, sie verwechselte Mann und Söhne, und wenn der Pflegedienst zum Waschen kam, fühlte sie sich bedrängt.

 Es waren Monate, in denen Herr Lang mittags Fertiggerichte auftischte und nachts grübelte, welchen schwarzen Fleck auf der Seele er und seine Frau da eigentlich gerade büßten. Als sie wieder stolperte, aufschlug, Blessuren, Krankenhaus, entschieden Ärzte und Söhne, nun sei es so weit.

Jeden Tag besucht Herr Lang seine Frau. Wenn er sie ausführt, stehen die anderen Spalier; die Frau, die mit den Zähnen mahlt; der Mann, der schreit und schlägt, bis er fixiert wird. Sie zupfen an seiner Jacke, sie betteln, er möge sie auch mitnehmen.

 Dann zückt die Stationsschwester den Türschlüssel, hält sie zurück und entlässt die Eheleute in ein paar Stunden Freiheit.“  (Katja Thimm)[2]

Aus einer Zahl wird ein Schicksal, an dem wir Anteil nehmen können, mitfühlen, mitleiden; zumindest fangen wir an, zu verstehen, was es heißt Alzheimer-Kranke zu pflegen. Fakten informieren über das Ausmaß eines Problems, die Schilderung von Einzelschicksalen zeigt, was hinter den Zahlen steht.

Sol Stein („Über das Schreiben“): Das Geschehen. spricht unsere Gefühle erst dann wirklich an, wenn wir die handelnden Personen kennen.“ Und Ludwig Reiners („Stilfibel“) warnt, wer sich nur an den „Verstand wendet, wird nie gut schreiben. Nur was aus Gefühl und Willen stammt und Gefühl und Willen wachruft, kann bis in die Tiefe durchschlagen.“

Verständlich schreiben

Ja, ich werfe gerne noch einmal fünf Euro in das „Phrasen-Sparschwein“, aber gesagt werden muss es trotzdem: Verständlichkeit ist nicht alles, aber ohne Verständlichkeit ist alles nichts.

Kein vernünftiger Mensch wird sich freiwillig durch einen Text quälen, der einem Silbenrätsel ähnlicher ist als einer Erzählung. Warum sollte er auch? Entweder hat der Autor selbst nicht verstanden um was es geht oder er spielt den Pfau, der unablässig zu beweisen versucht, wie schillernd, schön und schlau er ist;. Oder vielleicht verachtet er ja auch nur den Leser und möchte sich nicht auf dessen Niveau hinab begeben.
In jedem dieser Fälle ist die Sprache keine Brücke, sondern eine Barriere
zwischen Autor und Leser.

Einfach, gegliedert, kurz und stimulierend

Was aber heißt eigentlich[3] „verständlich“?  Auch das ist längst erforscht. Und zwar gründlich. Mehr als vier Jahre lang haben Friedemann Schulz von Thun[4] und andere Psychologen und Kommunikationswissenschaftler Texte untersucht, um herauszufinden, was sie verständlich erscheinen lässt. Vier Punkte sind nach diesem Modell entscheidend: 

Einfach: kurze Sätze, bekannter Wortschatz, anschaulich formuliert

Klar gegliedert: Sichtbarer roter Faden, innere Folgerichtigkeit durch logischen Aufbau

kurz, prägnant: auf das Wesentliche beschränkt, keine Füllwörter, keine schwammigen Begriffe

Stimulans: emotionale Ansprache, nachvollziehbare Beispiele, bildhafte Sprache, Personifizierung, wörtliche Rede


„Das einfache Wort“, sagte Arthur Schopenhauer (1788 –1860), sei die beste Wahl,
 wenn man mit „Worten wirken will. „Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge. Oder – man schweige.“        

Schreibe „bildhaft“

Bildhaft, aktiv, mit Worten malen und bewegen – Stefan Zweig (1881 – 1942) beherrschte diese Kunst. Sein episches Werk und seine historischen Miniaturen bieten eine Fülle solch plastischer Bildern. Hier ein paar Appetitanreger:[5]

                        „Da, an einem Mittag des März stürmte ein Bote ins Haus, staubbedeckt, mit
                        pochenden Lungen. Gerade noch kann er die Nachricht melden: Julius
                        Caesar, der Diktator ist ermordet worden auf dem Forum von Rom; dann
                         knickt er zu Boden.“                                    (Sternstunden, Cicero, S. 255)

                        „In linden, dunkel bewaldeten Wellen fluten die Hügel hinab in die Campagna,
                         mit silbernem Ton musizieren die Quellen in die abseitige Stille.“
                                                                                                (Sternstunden, Cicero, S. 253)
                       
                        „Sein Gesicht…energisch, ohne Muskelspiel, gleichsam hart gefroren von
                        verinnerlichter Energie. Stahlgrau die Augen, starr geschlossen der Mund.
                        Nirgends eine romantische Linie, nirgends ein Glanz von Heiterkeit in diesem
                        Antlitz aus Willen und praktischem Weltsinn…man spürt einen völlig
                        traumlosen Menschen, einen Fanatiker der Sachlichkeit…bei dem selbst
                        Genialität sich in die kristallene Form der gesteigerten Pflichterfüllung presst“.
                                               (Sternstunden, „Der Kampf um den Südpol“ (Scott), S. 218)

Kapitän Scott hat den Wettlauf zum Südpol gegen den Norweger Amundsen verloren. Seine Expedition kämpft sich zurück:

                        „Drei müde, geschwächte Menschen schleppen sich durch die endlose, eisig-
                        eiserne Wüste, müde schon hoffnungslos, nur der dumpfe Instinkt der
                        Selbsterhaltung spannt noch die Sehnen zum wankenden Gang.“

Und dann das Ende:
                         „Sie kriechen in ihre Schlafsäcke, und von ihren Leiden ist nie ein Seufzer in
                        die Welt gedrungen.“ (Sternstunden, Kampf um den Südpol, S. 212)

Und setze das treffende Wort

Es gibt „keinen guten Stil ohne den genauen, den treffenden Ausdruck“. Das „treffende Wort kann nur jenes sein, dass die Sache oder den Sachverhalt in ungetarnter, schlüssiger, allgemein verständlicher Form benennt“ (Reiners). Das sagt sich so leicht, aber welches Wort trifft wirklich genau das, was wir meinen? Allein für das Wort „sagen“ gibt es dutzende von Synonymen, die alle etwas anderes „be-sagen“. Suchen Sie das eine „Sagen“, das wirklich ausdrückt, was Sie meinen:

            antworten, anmerken, ansagen, argumentieren, artikulieren, äußern, austauschen,
             begründen, bekannt geben, bemerken, betonen beteuern, behaupten, blöken,
             blubbern, brabbeln, brüllen, brummen, darauf hinweisen, debattieren, deuten,
             Bescheid geben, deutlich machen, informieren, mitteilen, wissen lassen, kundtun,
            verkünden, erwähnen, feststellen, formulieren, von sich geben, anführen, erwähnen,
            vorbringen oder oder oder?

Oberbegriffe streichen

Wenn Sie einen Oberbegriff in Ihrem Text entdecken, dann streichen Sie ihn sofort und unwiderruflich aus. Das treffende Wort ist nur in Ausnahmefällen ein übergeordneter Begriff. Oder hat der Meister der klaren Aussprache, Martin Luther, etwa so übersetzt?

Und warum macht ihr euch Gedanken wegen eurer Lebensbedürfnisse? Schauet die Pflanzen in der Natur, wie sie an Größe zunehmen. Sie verrichten keinerlei Arbeit, aber ich erkläre euch, dass ein Adliger in seinem herrlichsten Kleidungsstück nicht so geschmückt ist wie sie. 

Nein, Luther übersetzte konkret und anschaulich. Denn, auch für ihn war ein Tisch zunächst ein Tisch, vielleicht ein spezieller Tisch, aber er hätte ganz bestimmt nicht „Möbelstück“ geschrieben. Und deshalb spricht er in der „Bergpredigt“ nicht von Lebensbedürfnissen, sondern von Kleidern und nicht von Adligen, sondern von Salomo.

            „Und warum sorget ihr euch um eure Kleidung? Schaut die Lilien auf dem
            Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.
            Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet,
            gewesen ist wie derselben eins.

            So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und
            morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr
            Kleingläubigen?[6]

Ein Dorf ist ein Dorf und darf nur bei Kategorienbildungen „Ansiedlung“ genannt werden.
Mit „thermischem Recycling“ können Sie vielleicht Eindruck auf einer Party machen, ansonsten gilt schlicht „Müllverbrennung“ Oder wollten Sie den Prozess der Verringerung von Abfallmengen und Schadstoffen beschreiben? Oder doch die Verbrennung von Abfallstoffen, um neue Energien zu gewinnen, oder, oder?

Präzision, Präzision, Präzision

Die deutsche Sprache ist reich an bildhaften, erhellenden Begriffen, die man manchmal „mit der Wurzel ausgraben“ muss, um den tieferen Sinn zu erfassen. Da ist zum Beispiel das Wort „Nachricht“. In Deutschland wird es immer häufiger durch das simplere „News“ (Neues) ersetzt. Schade, denn „Nachricht“ sagt wesentlich mehr. Das Wort wurzelt in
„darnach richten“, es ist also Kategorie und Anspruch zugleich

Ich will hier nicht als Bilderstürmer erscheinen, der jedes Wort mit „Migrationshintergrund“ (Achtung, Ironie) aufzuspießen droht, ich frage nur ob „Informationsdefizite“ wirklich anschaulicher sind als  „Wissenslücken“, „Gefährdungspotenzial“ mehr sagt als „Risiko“  oder „alternative Technologien“ tatsächlich prägnanter sind als „Wind- und Sonnen-Energie“.

Und was muss das für ein Autor sein, der ein Wort wie „Kollateralschaden“[7] benutzt? Ist er einfach nur zynisch oder will er bewusst die Zahl der Toten und Verletzten und den Schaden an Hab und Gut der Zivilbevölkerung verschleiern? Kollateralschäden entstehen durch ungenauen und/oder überdimensionierten Waffeneinsatz. Sie sind zwar nicht beabsichtigt, werden aber billigend in Kauf genommen. Ansonsten spricht man im Militärjargon von „Begleitschaden“ – Tote waren leider nicht zu vermeiden.

Wenn Sie also mit ihrem Text nicht „tarnen und täuschen“, verschleiern und vertuschen wollen, dann sollten Sie an den Stifter des bekanntesten Journalisten-Preises, Joseph Pulitzer, denken, der an die holzvertäfelten Wände der „New York World“-Redaktion sein Credo meißeln ließ „Präzision, Präzision, Präzision“.

Kürze ist Würze

Knapp, kurz, treffend gleich wirkungsvoll – lautet die goldene Regel. Das wusste schon Cäsar. Oder hätte der Feldherr 47 v.Chr. sonst den globalen Zitatenschatz mit den Worten bereichern können: 
                        Beim Erreichen des Schlachtfeldes, stellte ich bestimmte Betrachtungen an,
                        die zur Erringung des Sieges geführt haben.
Nein, mit diesem Satz-Ungetüm hätte er höchstens den einen oder anderen Amtsvorstand beglücken können. Weltberühmt wurde sein Ausspruch:

                        Ich kam, sah und siegte   Veni, vidi, vici

Und Winston Churchill (1874 – 1965) versprach im Weltkrieg seinem Volk am 13. Mai 1940 nicht „körperliche Beschwernisse und rückhaltlose Mobilisierung aller nationalen Energiereserven“, sondern

                          blood, toil, tears and sweat    (Blut, Qualen, Tränen und Schweiß)      

Mir fehlt ein Wort

Falls es Ihnen auch schwerfällt, den richtigen Ausdruck zu finden, wenn Ihnen der Begriff auf der Zunge liegt, er aber partout nicht in die Tastatur will – trösten Sie sich mit dem Meister des treffenden Ausdrucks, mit Kurt Tucholsky. Er hatte ein Problem mit Birkenblättern. Nein, nicht mit Blättern an sich, sondern genau mit Birkenblättern.

„Ich werde ins Grab sinken, ohne zu wissen, was die Birkenblätter tun. Ich weiß es, aber ich kann es nicht sagen. Der Wind weht durch die Birken; ihre Blätter zittern so schnell, hin und her, dass sie… was? Flirren? Nein, auf ihnen flirrt das Licht; man kann vielleicht, allenfalls sagen: Die Blätter flimmern…aber es ist nicht das. Es ist eine nervöse Bewegung, aber was ist es? Wie sagt man das?
Was man nicht sagen kann, bleibt unerlöst – „besprechen“ hat eine tiefe Bedeutung. Steht bei Goethe „Blattgeriesel“?

 Ich mag nicht aufstehen, es ist so weit bis zu diesen Bänden, vier Meter und hundert Jahre. Was tun die Birkenblätter?   Chor: Ihre Sorgen möchten wir haben.

Ich weiß, darauf kommt es nicht an: Die Gesinnung ist die Hauptsache; nur dem sozialen Roman gehört die Zukunft; und das Zeitdokument – oh ich habe meine Vokabeln gut gelernt.

Aber ich will euch mal was sagen: Wenn Upton Sinclair nun auch noch ein guter Schriftsteller wäre…, wenn die pazifistischen Theaterstücke nun auch noch prägnant geschrieben wären, dass sich die Sätze einhämmern, dann hätte unsere Sache den Vorteil davon. Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf. Wer schludert der sei verlacht, für und für. …

Was tun die Birkenblätter? Nur die Blätter der Birke tun dies; bei den anderen Bäumen bewegen sie sich in der Winde, zittern, rascheln, die Äste schwanken – mir fehlt kein Synonym, ich habe sie alle. Aber bei den Birken, da ist es etwas andres, das sind weibliche Bäume – merkwürdig, dass wir dann, wenn wir nicht mehr weiterkönnen, immer versuchen, der Sache mit einem Vergleich beizukommen.  Was tun die Birkenblätter? Während ich dies schreibe, stehe ich alle vier Zeilen auf und sehe nach, was sie tun. Sie tun es. Ich werde dahingehen und es nicht gesagt haben.“ [8]

Nietzsches Bildsäule

Genial, wenn man seine „Wortfindungsprobleme“ in reine Philosophie verwandeln kann. Aber bis Sie so weit sind, sollten Sie sich vielleicht doch lieber an
Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) halten, der gnadenlos verlangte
             „An einer Seite Prosa wie an einer Bildsäule (zu) arbeiten … „[9]

Die Arbeit lohnt sich, denn ihre Sprache wird schon durch die Suche nach dem treffenderen Wort präziser und anschaulicher. Und das wiederum ist gut so für den Gedankenaustausch mit dem Leser.

Mark Twain (1835 -1910) hat Recht: Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen Wort ist so groß wie der zwischen einem Glühwürmchen und dem Blitz.[10]

Übersetzen in Handlung

Es ist unglaublich schwer, alltägliche Szenen zu beschreiben, ohne zu langweilen, ohne „leblos“ zu werden und die Handlung zu bremsen. Was also kann man tun?  Zunächst einmal, vermeiden Sie statische Formeln wie „Sie kochte Kaffee“, „Er wachte nachts um 1 Uhr auf“, „Er ging zur Arbeit“ oder „Sie zog sich an“ Zeigen Sie stattdessen, was ER oder SIE tun. Übersetzen Sie in Handlung, was Ihre Figur erlebt, und fassen Sie das nicht abstrakt und blutleer zusammen. Natürlich sind narrative Zusammenfassungen nicht immer zu vermeiden, aber wenn der Vorgang für Ihre Geschichte wichtig ist, lassen Sie „handeln“.
Schlagen Sie doch mal bei Mark Twain nach, wie man einen so unglaublich spannenden Augenblick, wie „Kurgast wartet in der Trinkhalle von Baden-Baden auf ein Glas heißes Wasser“ in Literatur verwandeln kann.

„Allmählich erhebt sich eins von diesen Brunnenmädchen mühsam und beginnt sich zu recken, – sie reckt ihre Fäuste und ihren ganzen Körper gen Himmel, bis ihre Fersen den Boden nicht mehr berühren, und gähnt dabei zu ihrer Erholung auf so herzhafte Weise, dass ihr ganzes Gesicht hinter ihrer Oberlippe verschwindet, und man beobachten kann, wie sie inwendig beschaffen ist; – endlich schließt sich ihr Schlund langsam, Fäuste und Fersen kommen wieder herunter und sie selbst thut einige matte Schritte vorwärts.

 Sie wirft nun einen verächtlichen Blick auf den Patienten, holt ein Glas heißes Wasser herauf und setzt es so fern wie möglich von ihm hin. Fragt er dann: ›Was bin ich schuldig? ‹ so gibt sie ihm mit ausstudierter Gleichgültigkeit, die bettelhafte Antwort: »Nach beliebe! «[11]

Ein Mann wird von seiner Frau betrogen. Er ist verletzt. Schlimmer – das Selbstbewusstsein des erfolgreichen „Weiberhelden“ ist erschüttert. Und plötzlich sieht er sich selbst mit anderen Augen.
Das kann man so sagen, man kann aber auch zeigen, beschreiben, wie sich der Mann jetzt selber wahrnimmt.

„Er trat aus der Dusche, erblickte in dem beschlagenen großen Spiegel eine unförmige rosa Masse, wischte übers Glas und starrte sich an, fassungslos. Wie hatte er sich nur all die Jahre einbilden können, ein solcher Anblick sei verführerisch? Dieser alberne Haarkranz, der seinen kahlen Schädel umfing, die schlaffen Fettlappen an seinen Achselhöhlen, die jämmerlichen Wülste an Bauch und Rücken. Nackt war er (der Nobelpreisträger) eine Schande, ein Idiot, ein Schwächling.“[12]

Figuren sind dynamisch, werden lebendig, wenn sie „handeln“, fühlen, reden. Sie „gehen nicht im Regen spazieren“, sie sind „nicht wütend“ – sie sind „dramatisch“ geschildert (von Drama – altgriechisch für Handlung).

Versetzen Sie sich in ihre Figuren, zeigen Sie ihren Zorn, ihre Angst und ihre Liebe. „Show, don‘t tell me“, verlangt der US-amerikanische Autor Henry James (1843-1916). Beispiele:

Nach wenigen Schritten ist Katrin klatschnass. Das Wasser rinnt durch ihren Kragen den Rücken hinunter. Die feuchte Bluse klebt auf ihrer Haut.

Er packte den Zettel, zerknüllte ihn und schleuderte ihn durchs offene Fenster hinaus.

Sie kam ihm im diesigen Licht der Straßenlaterne entgegen. Sofort lockerten sich seine verkrampften Schultern und lösten sich seine erstarrten Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln.  Der Eisenring, der seine Brust eingezwängt hatte, war abgefallen –
 alles in ihm war leicht und voller Liebe.

Selbst ein Nachrichtenmagazin wie der SPIEGEL hat seinen Autoren „“Handlung“ verordnet. Um sich das Prädikat „gute „Spiegel-Story“ zu erwerben, müssen zwei Forderungen erfüllt sein, schreibt der ehemalige Chefredakteur des Blattes, Leo Brawand:

„Eine Grundvoraussetzung für eine gute Spiegel-Story ist, …dass der Bericht über ein aktuelles Geschehen in Aktion (Handlung) umgesetzt werden sollte. Der Leser soll dadurch den Eindruck gewinnen, dass er selbst bei dem Geschehen dabei ist, es in allen Phasen miterlebt.

 Nichts interessiert den Menschen so sehr wie der Mensch. Darum sollten alle Spiegel-Geschichten einen hohen menschlichen Bezug haben. „[13]

Menschen handeln. Aber werfen Sie doch mal einen Blick in die Zeitungen. In wie vielen Schlagzeilen sind, die Menschen längst hinter der Druckerschwärze verschwunden?
 „Metro erhöht die Preise, steht da. Wie heißt der Herr Metro mit Vornamen?  „Berlin will der Ukraine helfen“ – wer jetzt genau, das Land, die Stadt oder doch die Bundesregierung? „Nokia Siemens streicht 2900 Jobs in Deutschland“. Das stelle man sich mal bildlich vor.

Homer oder Karl May

Bloße Beschreibungen sind (fast) immer langweilig. Haben Sie in ihrer Kindheit Karl May gelesen, mit Winnetou gefiebert und das Greenhorn Old Shatterhand bewundert? Und was haben Sie bei der Lektüre ganz schnell überblättert? Na klar, die schier endlosen Landschaftsbeschreibungen? Da passiert einfach nichts, keine Handlung, keine Gefühle
 – also kein Interesse.

Aber kann man Landschaften oder Sachen überhaupt als Handlung beschreiben? Homer konnte es. Aber er beschreibt nicht das legendäre Schild des Achilles nach dem Muster „oben links sehen wir“, Homer schildert stattdessen den Entstehungsprozess.

 Was heißt „ schildert“, er malt wie der göttliche Meister Hephaistos unter dem Feuerhauch von 20 Blasebälgen mit Hammer und Zange aus Bronze, Gold und Silber blühende Jünglinge, rosige Jungfrauen und junge zum Flötenspiel tanzende Bräute modelliert.[14]
 
                        „Auch gepriesenes Gold, und Zinn, und leuchtendes Silber;
                        Richtete dann auf dem Block den Amboss, nahm mit der Rechten
                        Drauf den gewaltigen Hammer, und nahm mit der Linken die Zange
                        Erst nun formt’ er den Schild, den ungeheuren und starken,
                        Ganz ausschmückend mit Kunst. Ihn umzog er mit schimmerndem Rande,

Dreifach und blank, und fügte das silberne schöne Gehenk an.    
                   Aus fünf Schichten gedrängt war der Schild selbst; oben darauf nun Bildet’ er
 mancherlei Kunst mit erfindungsreichem Verstande.
        Drauf nun schuf er die Erd’, und das wogende Meer, und den Himmel,
Auch den vollen Mond, und die rastlos laufende Sonne.“

Hephaistos ist übrigens nicht nur der Gott der Schmiede, sondern auch der Gott des Feuers. Und es fällt mir wirklich schwer, den Kalauer mit dem feurigen Verse-Schmied zu
unterdrücken. Deshalb ganz schnell zu ein paar Dingen, die Sie ebenfalls beachten oder unterdrücken sollten.

Do‘s and don’ts

Wenn Sie möchten, können Sie diese Zeile auch gerne übersetzen; klingt aber seltsam.
Also schauen wir uns ein paar „Do’s and Don’ts“ an. Auch hierfür an Schneider Wegmarken gesetzt. Wer gut und verständlich schreiben will, meint Schneider, der sollte folgende Regeln beachten:

Hauptsachen stehen in Hauptsätzen
Lineare Sätze werden gepflegt, aber Abwechslung im Satzbau gefordertSchachtelsätze und Klemm-Konstruktionen sind eliminiert,
Blähungen, Schwulst und Marotten werden vermieden[15]

Hauptsache im Hauptsatz

Dass die Hauptsache einer Aussage auch im Hauptsatz steht, versteht sich eigentlich von selbst. Wenn Sie ein paar Beispiele finden, in denen das auffallend störend nicht der Fall ist, schicken Sie mir bitte eine E-Mail. Ich musste schon krampfhaft suchen, um Beispiele für solche Verstöße in professionellen Texten zu finden. Nadeln im Heu gibt es vermutlich häufiger. Auch Wolf Schneiders eigene Konstruktion („Der Bundeskanzler, der morgen seinen Rücktritt erklären will, ging heute zum Friseur“) klingt schon sehr konstruiert.
Man kann jeden Nebensatz[16] in einen Hauptsatz verwandeln. Häufig ist die Entscheidung darüber eine Frage des Geschmacks oder der Betonung. Wenn der Inhalt für Sie besonders wichtig ist, werden Sie wohl meist die Hauptsatz-Form wählen.

Viel öfter nerven (Neben-)Sätze, die bis zur Unverständlichkeit vollgestopft sind. Dafür allerdings hat Schneider ein schönes Beispiel in der FAZ gefunden:

                        „Dem Raub der Maschinenpistole, die in einem mit einer qualifizierten
                        Diebstahlsicherung versehenen und mit einem mit zwei Millimeter dickem
                         Stahlblech umkleideten Behältnis in einer Seitentüre verwahrt wird und zur
                        Standardausrüstung jedes Hamburger Streifenwagens gehört, war ein
                         Notruf
über die Polizeinummer 110 vorausgegangen.“[17]        

Ganze 32 Wörter drängen sich im Nebensatz zwischen Substantiv und Prädikat des Hauptsatzes. Für Gedächtniskünstler natürlich kein Problem, aber ich habe schon „am Streifenwagen“ vergessen, wie dick das Stahlblech war.

Ludwig Reiners nennt so etwas „Klemm-Konstruktion“. Die Wörter sitzen buchstäblich in der Klemme zwischen Subjekt und Prädikat.


Zahl der Wörter pro Satz

Wie viele Wörter verträgt ein Satz, wenn er verständlich bleiben soll? Nicht mehr als 18, glaubt Reiners. Jedes Wort mehr geht auf Kosten der „Leichtverständlichkeit“.
Schau’n wir mal.

                        „Als S. eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in
                        seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.[19]

                        „Ausgehend von der Allseitigkeit menschlicher Umweltsaneignung im 
                        Arbeitsprozess ist dieser bislang als Einheit psychischer, geistiger und
                        sprachlicher Tätigkeit betrachtet worden.“[20]

Das erste Zitat (Kafka)  besteht aus 19 Worten, das zweite aus 20.
Zugegeben, ich habe (boshafter weise) den Erzähltext einem Arbeitsbuch gegenübergestellt, aber sollten nicht beide „verständlich“ geschrieben sein? (16 Wörter). Und – ist der zweite Text wirklich nur deshalb schwerer zu verstehen, weil es ein Wort mehr umfasst?

 Wolf Schneider hat sich, wie viele andere zuvor und danach, ebenfalls mit dem Problem der maximalen Wort zahl pro Satz befasst, aber er machte  sich zudem die Mühe zu untersuchen, wie das denn in der Praxis aussieht[21]:

47 % also fast dieHälfte aller BILD-Sätze haben vier Wörter oder weniger
09 Wörter sind die Obergrenze der optimalen Verständlichkeit laut dpa
07 bis 14  Wörter sind die Obergrenze für gesprochene Texte
12  Wörter hat die durchschnittliche Satzlängen bei BILD
17  Wörter hat die  durchschnittliche Satzlänge bei  Thomas Manns „Buddenbrooks“
18  Wörter sind die Obergrenze beim Kriterium  „Leichtverständlichkeit“ nach Reiners
31  Wörter sind Durchschnitt bei „Dr. Faustus“, Thomas Mann

Irgendwo zwischen BILD und Thomas Mann liegt vermutlich die Wahrheit. Denn leider gibt es auch hier keine fertigen Rezepte, nach denen man seine Texte anrühren könnte. Sie müssen schon selbst herausfinden, wie viele Silben[22] Ihr ganz persönlicher Stil verlangt und wie viele Worte sich beim Redigieren dann als entbehrlich erweisen

Generell lässt sich aber festhalten, kurze Sätze sind zwar meist verständlicher als lange, aber eine Aneinanderreihung von kurzen Sätzen wirkt häufig auch nur kurzatmig; ein Trommelwirbel, der schnell langweilig wird. Schneider relativiert deshalb die Faustformel “nr kurze Sätze sinNd gute Sätze“: „Das Optimum an das eingängige und attraktive Deutsch lässt sich durch einen lebhaften Wechsel von mäßig kurzen und mäßig langen Sätzen erzielen.“[23]

Kanzleisprache

Die Kanzleisprache[25] , auch schlicht „Amtsdeutsch“ genannt, nutzt Wörter und Wendungen, die im allgemeinen Sprachgebrauch nicht üblich sind und die sich durch unnötige Länge und Umständlichkeit auszeichnen. Wenn Sie also nicht wollen, dass sich Reiners im Grabe umdreht, schreiben Sie niemals. 

                        „Nach Maßgabe der Vorschriften des § 16, sondern einfach à § 16“
                        statt Zur Ansehung des nachgewiesenen Bedürfnisses à  weil erforderlich
                        unter Weglassung des Namens  à ohne den Namen
                        Der Flur ist unter Zuhilfenahme eines Besens zu säubern à Der Flur ist mit
                        einem Besen zu  säubern
                        Auf Grund obiger Darlegungen ergibt sich  à daraus folgt.

Und ist das nicht „bürgernah“?
                        “Was die Entscheidung über Fragen einer Erhöhung der Vorgesehenen
                         Kosten für die Bürger bei der Errichtung der Umfriedung angeht, so bleibt
                        dies weiteren Erwägungen des Gemeinderates vorbehalten.“

Klingt bedeutend, ist aber nur schwer verständlich. Verben (gleich mehr) helfen Texte verständlicher zu machen.

Übersetzung „Der Gemeinderat hat noch nicht entschieden, ob die Bürger für die
                         geplante Umfriedung mehr zahlen müssen.

Wider die Blähungen

Auch mit „Blähungen, Schwulst und Marotten“ hatte sich Reiners schon in seiner „Stilfibel“ angelegt. Insbesondere adverbialen Bestimmungen, die als Hauptwort daherkommen, nahm er aufs Korn.
                        Heranziehung, Einsparung, bei Eintritt guten Wetters, Hervorhebung, unter
                        Beachtung des…, in Anbetracht der Tatsache, bei in Augenscheinnahme etc.

Noch ein paar Beispiele:
 In Abrede stellen vs. leugnen, bestreiten – auf den Weg bringen vs. beginnen, anfangen –
eine Untersuchung durchführen vs. Untersuchen, testen – eine Vielzahl von vs. Viele – in vollem Umfang vs. ganz – in ihrer Gesamtheit vs. alle – aus welchem Grunde vs. warum

Und weil wir gerade unsere Sprache entstauben- Weg mit Füllwörtern wie „gewissermaßen“, „selbstredend“, „schlichtweg“, „Sozusagen“, „ich würde sagen“, „wohl“, „vielleicht“.
Und statt„zu diesem Zeitpunkt“ lassen Sie uns lieber „jetzt“ sagen. Ist ein einfaches „Schweigen“ nicht viel stärker als „strenges Stillschweigen bewahren“.

Allerdings hat „ein angespanntes Kaffeeversorgungsniveau“ statt „der Kaffee ist knapp“ schon gehobenen Unterhaltungswert.

Und in diesem Sinne treiben wir jetzt den Teufel mit dem Beelzebub aus.
Wohlan, lassen Sie uns die Sätze stopfen wie eine Gans, auf das Reiners die Leber schwillt.

Hauptwort-Übung

Versuchen Sie so viele Hauptwörter wie möglich in eine Aussage zu packen. Ich verspreche Ihnen, der Spaßfaktor ist auf Ihrer Seite. Für die Formulierung der nachfolgend aufgeführten Forderung habe ich immerhin fast zehn Minuten gebraucht. Wie lange brauchen Sie?

In Anbetracht der Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit der Welt, insbesondere im Schreibgewerbe, ist es mir, in aller Bescheidenheit, ein Herzensbedürfnis –  natürlich unter der Voraussetzung Ihrer Billigung –  auftragsgemäß einen Hinweis auf die Vernachlässigung und die  Behandlung der niederen, in Abhängigkeit gehaltenen Schreibkräfte und ihrer Arbeitsbedingungen zur Darbietung zu bringen, da dieselben – immerhin nach Abwägung aller Unbilligkeiten und Gefährdungen – keine Widrigkeiten scheuten, um zur Erlangung der Erkenntnis beizutragen, die in der nachfolgenden Forderung ihre Ausformung findet, die ich  mit dem Ausdruck größter Hochachtung und dem gebührenden Respekt, der Ehre teilhaftig wurde zum Vortrag zu bringen und die des Inhalts ist, dass die Anhäufung von Hauptwörtern in der Hauptsache auf eine Unterernährung der Geistesbildung und der rechtzeitigen Unterrichtung ihre Zurückführung erfährt. Darob ist die Erstellung unserer Forderung in folgenden Wortlaut in Einstimmigkeit gefasst worden:  Gebt, Verben Freiheit, Sire.

Das Rückgrat der Sprache

Wenn es um Verben geht (er spricht von Tat-Wörtern) greift Reiners zum Schwert:

 „Das Verbum ist das Rückgrat des Satzes. Wenn man die Handlung in ein Hauptwort zwingt und ein farbloses Zeitwort anleimt, so bricht man dem Satz das Rückgrat. Er wird schlaff, langweilig, schwunglos und schwer verständlich.“[26]

Ganz anders das Verbum: Es macht den Satz klar, klangvoll, anschaulich. Woran liegt das?

„Unser Satzbau ist prädikativ, nicht attributiv; zu Deutsch: Er verlangt Aussagen, nicht Beifügungen.“[27] Verben leisten das. Sie machen unseren Text dynamischer, aktiver, leichter lesbar. Nicht die „Kunst der Verständlichkeit des Schreibens“ ist gefordert, sondern die Kunst, verständlich zu schreiben

Friedrich Schiller (1759 -1805) befriedigte die Sinne mit kraftvollen Verben.
Schiller lesen heißt, von Schiller lernen:

                        „Kochend wie aus Ofens Rachen, glühn die Lüfte, Balken krachen, Pfosten
                        stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Tier wimmern.
                        Unter Trümmern, alles rennet, rettet flüchtet, taghell ist die Nacht gelichtet[28]

Lasset Sätze nicht unnötig leiden

Wenn Sie von einem Hund gebissen wurden, dürfen Sie ruhig mal leiden. „Ich bin von einem Hund gebissen worden“. Die Passiv-Form ist sinnvoll, wenn irgendjemand oder irgendetwas gelitten hat. Man benutzt sie auch gerne, wenn Täter/Ursache nicht klar genannt oder bewusst verschwiegen werden sollen.[29]

„Wegen mehrerer Änderungswünsche hat sich die Lieferung leider verzögert.“ Heißt: „Wenn Sie (der Kunde) ihre Bestellung nicht mehrfach verändert hätten, wäre die Lieferung pünktlich erfolgt.“ Die Passiv-Form ist hier einfach eine Frage der Höflichkeit

„Das Haus wurde um 22 Uhr angezündet.“ Von einem Täter ist nicht die Rede. Darunter „leidet“ nicht nur die Feuerwehr. Sie hätte vermutlich auch lieber gemeldet, dass das Haus von Hans G. um 22 Uhr angezündet wurde. Die „Aktiv-Form“ nennt Ross und Reiter, die Leideform hat – so Ludwigs Reiners – drei Schwächen:

  1. Der Täter bleibt ungenannt
  2. Die Form des Zeitwortes ist umständlicher, denn die Leideform kann man ja  nur mit dem Hilfswort „werden“ bilden
  3. Die Leideform ist weniger anschaulich und weniger schwungvoll

Achtung, Drangeworfenes

Jean Paul schrieb: Dabei hatte der Knabe ein so gläubiges, verschämtes, überzartes, frommes, gelehriges, träumerisches Wesen 

Testen Sie sich bitte selbst. Was war nochmal genau mit dem Knaben? Richtig, weniger ist häufig mehr, z.B. ein frommer, träumerischer Knabe.

Eigenschaftswörter, Beiwörter oder Adjektive (lat. die „Drangeworfenen“) sind die am meisten missbrauchte Wortgattung, behauptet Wolf Schneider[30]. Sie seien überwiegend leicht entbehrlich und richten Schaden an.

  • Sie produzieren Tautologien – weiße Schimmel, schwere Verwüstungen
  • Begünstigen bürokratische Blähungen –  im investiven und konsumtiven Bereich
  • Führen zu verkorksten Konstruktionen – winterliche Aktivitätspalette und
  •  sorgen für törichte Superlative – die bisher verheerendste Katastrophe in der Geschichte der paraguayischen Militärluftfahrt.[31]

Bitte, gehen Sie alle Adjektive durch und prüfen Sie zunächst jedes einzelne, ob es wirklich nötig ist. Denn wir wissen doch inzwischen, dass Hurrikane häufiger „Verwüstungen“ anrichten. Aber wie oft muss man noch darauf hinweisen, dass Ahnungen immer dunkel, Trossen immer dick, und Felswände immer steil sind. Vorsicht bei Menschen, die ihren schweren Verletzungen erliegen. Wenn der Tod ohne „schwere“ Verletzung eintrat, muss es sich ja wohl um einen Simulanten gehandelt haben.[32]

„Volle Lippen, gespenstische Momente, passende Augenblicke, nackte Tatsachen, entspannende Bäder, schillernde Persönlichkeiten, lärmende Kinder, duftende Rosensträucher, elegante Frauen, großartige Perspektiven, betörende Gesänge“  – vermittelt das wirklich neue Erkenntnisse oder doch eher de-ja-vue-Erlebnisse?
Übrigens, wenn eine Niederlage nicht „herb“ war, muss man eigentlich nicht darüber reden und bei  „Fußball-Krimis“ geht es selten um Mord und Totschlag; meist hat der Gegner nur den Ausgleich erzielt.

Für Adjektive – dritter Stock

Der französische Staatsmann Georges Clemenceau (1841 – 1929), die mehrere Zeitungen gegründet hat, riet jungen Journalisten in seiner Redaktion:

 „Schreiben Sie kurze Sätze: Hauptwort, Verbum, Objekt: fertig!
 Bevor Sie ein Adjektiv schreiben, kommen Sie zu mir in den dritten Stock            und fragen, ob es nötig ist.“

Falls Ihnen jetzt die „brennende“ Frage auf der Zunge liegt, ob denn alle Adjektive von Übel seien, so verweise ich einmal mehr auf meinen Stil-Guru, Ludwig Reiners. In seiner ausführlichen, leider im Vergleich zur „Stilfibel“ nicht so bekannten „Stilkunst“ zitiert er:

„Das Beiwort ist ein Flügel an der Schulten r des G enies, eine Krücke unter
 der Achsel des ‚Nichtsers‘ (nichts Tuer). Das Beiwort ist die größte Kunst dem Könner, größter Kitsch dem Kröpel (norddeutsch für Krüppel) l. Nichts entlarvt so schnell wie  gehäufte Beiworte, nichts krönt so überzeugend, wie ein einziges richtig sitzendes Beiwort (Börries von Münchhausen).“

Welche Alternative bietet die Sprache noch, um abgedroschene, sinnfreie Adjektive zu vermeiden? Das richtige, das treffende Hauptwort. Statt „unfähiger Arzt“ ist „Quacksalber“ entschieden plastischer. Wie wär’s mit „Schlafmütze“  statt „unaufmerksamer Mensch“ oder „Wortschwall“ statt „weitschweifigen Darlegungen“.[33]

Also überlegen Sie sich bitte genau, ob das Adjektiv sinnvoll ist und anschaulicher macht, was Sie sagen wollen. Wie heißt es doch in einem alten Volkslied, bevor jemand heimlich die Adjektive gestrichen hat?

Am ausgetretenen Brunnen vor dem weinumrankten,
halbverfallenen Tore steht ein knorriger Lindenbaum?

Populärer wurde allerdings diese Version:

Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum

Noch ein paar Sünden

Als vs. Wie

„Als“ steht nach Komparativ und nach „anders“; „Wie“ nach Vergleichen ähnlicher Dinge.

Achtung WAS
Das Haus, was ich gestern gekauft habe… richtig oder falsch?
Was ist zunächst ein Fragewort (was halten Sie…). Als Relativ-Pronomen darf es sich nur auf unbestimmte Sachen (alles, einige, manches) oder auf ein Eigenschafswort (das Beste, was ich sagen kann) beziehen aber nie auf ein Hauptwort.

Hin vs. Her
 Bewegung geht in Richtung des Erzählers (oder Subjekts) à- dann her (herein)                         Bewegung geht von ihm weg  ß  dann hin  (die Treppe hinunter)  

Anscheinend vs. scheinbar
 Das Bild ist scheinbar ein Original. Wenn der Händler das so sagt, sollten Sie das Bild möglichst nicht kaufen; es ist eine Fälschung.
 Das Bild ist anscheinend ein Original. Hier glaubt zumindest der Gutachter, dass das Bild echt ist.

Das Selbe vs. das Gleiche

Wenn zwei im gleichen Boot sitzen, schippern sie in zwei Booten derselben Bauart. Falls diese Redensart Solidarität ausdrücken soll, dann ist Vorsicht geboten. Will man Sie täuschen oder hat dieser Mensch Probleme mit der deutschen Sprache?

Dasselbe heißt:  es ist identisch. Wenn Sie also beim Kellner dieselbe Suppe bestellen, wie die ihres Tischnachbarn, dann müssen Sie den Nachbarn schon fragen, ob er ihnen etwas von seiner Suppe überlässt.

Wenn Sie nur die gleiche Suppe wollen, bringt der Kellner ihnen gerne eine andere aus dem Topf in der Küche. Allerdings kann man angeblich nicht zweimal in denselben Fluss steigen; weil er sich ständig verändert. Aber das ist schon höhere Philosophie.

Gunnings 10 Gebote

Zum Abschluss möchte ich Ihnen gerne noch ein Rezept aus den USA vorlegen. Robert Gunning hat dort den „Gunning Fox Index“ entwickelt, mit dem man angeblich „mathematisch“ exakt berechnen kann, in welchem Ausmaß ein Text klar und deutlich formuliert ist. Hier eine Zusammenfassung:

  • Halte die Sätze kurz
  • Favorisiere das einfachere, gebräuchlichere Wort vor dem ungewöhnlichen
  • nutze aktive Verben – schreibe wie du sprichst – nutze bildhafte Wörter
  • orientiere dich an den Erfahrungen deines Lesers, schreibe abwechslungsreich und 
  • Schreibe, um etwas auszudrücken und nicht, um zu imponieren.

Als „Pille danach“

Sie sind leicht zu lesen, solche Empfehlungen, viel schwerer ist es, sich die Regeln zu merken und zu beherzigen. Vielleicht erinnern Sie sich ja an diese Vorschläge, wenn Sie die Schreibstunde beendet haben und Ihre nächsten Gedanken niederschreiben wollen. Und vielleicht vermeiden Sie ja dann von vorneherein jeden „Verstoß“ gegen die Empfehlungen.

Vielleicht geht es Ihnen nach der Lektüre solcher Gebote aber auch wie mir. Ich kann nicht gleichzeitig denken „schreibe abwechslungsreich!“ und „abwechslungsreich“ schreiben.
 
Deshalb bin ich für eine Art „Pille danach“. Schauen Sie sich die Empfehlungen erst wieder an, wenn Sie Ihren Text geschrieben haben. Und dann, wenn Sie dann den ersten oder zweiten Entwurf schon mal fertig vor sich haben, können Sie ganz gelassen überprüfen gegen welches „Gebot“ Sie eventuell verstoßen haben und, ob die Vorschläge der
„Stil-Richter“ ihren Text verbessern könnten oder nicht. 

Nütze und ergötze

Empfehlungen, Hinweise, Gebote – letztlich müssen Sie entscheiden, ob Sie – was höchst ehrenwert ist – für das Geheimfach in ihrem Schreibtisch formulieren oder für einen oder mehrere Menschen außerhalb ihrer Schreibstube. Im ersten Falle gelten ohnehin nur Ihre eigenen Regeln, im zweiten müssen Sie sich wohl oder übel mit dem Maßstab des Horaz
(85 – 27 vor Chr.) auseinandersetzen: prodesse und delectare[34].

nützen oder ergötzen wollen die Dichter und gleichzeitig sagen, was angenehm und tauglich ist für das Leben. Der „Nutzwert“ bedeutet hier Zuwachs an Wissen, Erkenntnis und Moral.  Auch Schiller hatte diesen Gedanken weitergesponnen. Für ihn war die Bühne u.a. eine „moralische Anstalt und eine Schule praktischer Weisheit, die menschliche Tugenden,
Torheiten, Leiden und Laster vorführt und den Zuschauer mit einem Zuwachs an Mut und Erfahrung, an Menschlichkeit und Duldung belohnt“[35].

Heutige Literaten stehen einem solchen Verständnis wohl überwiegend mit Unverständnis gegenüber. Dagegen ist das  „Delectare“, die Forderung nach Unterhaltung, Spannung, Witz, Satire, Ironie auch nach über zweitausend Jahren so modern wie im alten Rom

Und trotzdem: Um meine Zeit mit sinnlosem (und meist auch noch schlecht formulierten) Geschwätz zu vergeuden, ist mein Leben zu kurz. Und deshalb stehe ich aufrichtig hinter dem scharfsinnigen und scharfzüngigen Oscar Wilde (1854 – 1900)

         „Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten“.

Spickzettel III
Gutes Deutsch

„Was leicht zu lesen ist, ist schwer zu schreiben. Easy reading is damn hard writing.”
Nathaniel Hawthorne, US-Schriftsteller, 1804-1864)

Was zeichnet gute Texte aus?

Sie zeugen von der Sachkenntnis des Autors und seiner kommunikativen Kompetenz
Er weiß über WAS, für WEN und WARUM er schreibt

Sie sind leicht zu verstehen, sie sind klar gegliedert, prägnant, nachvollziehbar und stimulierend geschrieben.

Sie sind bildhaft und prall von Sinneseindrücken, sie holen mit anschaulichen Beispielen das Abstrakte ins Konkrete und ddamit ins Lebendige zurück,

Sie handeln meist von Menschen, von ihren Gefühlen und Gedanken,
von ihren Ängsten und Hoffnungen.

Sie bevorzugen das Verb und die aktive Form. Sie greifen auf das Passiv nur im Leidensfall zurück. Sie meiden – wenn immer sinnvoll – die „narrative Zusammenfassung“ und übersetzen sie in Erlebnis, in Handlung.

Sie bestehen aus überwiegend linear aufgebauten Sätzen, die weder überladen, noch sinnlos auseinander gerissen sind. Kürzeren folgen oft  längere Sätze, um eintönige Rhythmen zu verhindern.

Sie sind charakterisiert durch das präzise, das treffende Wort. Sie sind konkret und 
vermeiden abstrakte Oberbegriffe. Sie nennen Ross und Reiter und verstecken sich nicht hinter schwammigen, die Verantwortung verschleiernden Begriffen

                        Interessante Texte münden im Idealfall in eine
                                   Aussage, eine Erkenntnis, ein Aha-Erlebnis.
 
            Die (korrekte) Form dient der Klarheit, der Verständlichkeit, Aber es gilt:
                                               „Inhalt geht vor Form“
                                    und Horaz‘ „nütze und ergötze“.

Anregungen Übung III
  Auf (gut) Deutsch gesagt

Hinterfragen Sie ihre Texte. Prüfen Sie, ob man sie nicht doch noch verbessern kann.  Beispiel: Sie haben notiert, diese Landschaft ist einfach fantastisch. Bei der Korrektur fällt Ihnen dann hoffentlich ein, so sollte ich das besser nicht schreiben. Ich sollte lieber erzählen, was bei mir den Eindruck ausgelöst hat, diese Landschaft sei fantastisch.

Warum ist das so wichtig? Für Elke, Emil oder Elsa ist eine Landschaft mit vielen Bäumen und bunten Wiesen einfach „fantastisch. Doris, Daniel oder David sehen das ganz anders. Für sie ist eher die scheinbar leblose Wüste einfach fantastisch“. Da Sie nicht wissen können, wer gerade was worunter versteht, schildern Sie so anschaulich wie nötig, was Sie wahrgenommen haben und überlassen das Urteil „fantastisch“ darüber einfach dem Leser. Der ist durchaus im Stande, sich eine eigene Meinung zu bilden, wenn Sie ihm die richtigen Details liefern.
Übungsvorschlag: Versuchen Sie die folgenden „Urteile“ in Handlung aufzulösen. Vielleicht fällt Ihnen auch eine kleine Geschichte dazu ein.

à Alexandra hat sich frisch verliebt

à Michael hat eine schlechte Nachricht bekommen.

à Für Susanne ist das Bild ein Meisterwerk.
 à Der Marktplatz meiner Heimatstadt ist einfach malerisch

   à Mein Urlaubsort bietet Erholung pur.

In der nächsten „Schreib-Stunde“ befassen wir uns mit der Rhetorik: Kunstvoll überzeugen


Quellenhinweise

[1] Wolf Schneider, „Deutsch für Profis  – Wege zum guten Stil“, Mosaik bei Goldmann, 2001

[2] Katja Thimm, „Rolf, ich und Alzheimer“, Spiegel 26/2008

[3] Das Wort „eigentlich“ ist natürlich eigentlich völlig überflüssig, aber es betont so schön, dass man sich jetzt mit den Eigenschaften des Begriffs auseinandersetzen möchte. Und das ist ja löblich. Oder?

[4] Friedemann Schulz von Thun, Inghard Langer, Reinhard Tausch, „Das Hamburger Verständlichkeitsmodell“, 1973, Methode zur Bewertung der Verständlichkeit von Texten

[5] Stefan Zweig, „Sternstunden der Menschheit“, Fischer-Verlag, 1998

[6] Martin Luther, „Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift“, Matthäus, Deudsch, 1972

[7] Kollateralschaden war das „Unwort des Jahres 1999“

[8] Kurt Tucholsky, „Mir fehlt ein Wort“ (aus Kritiken und Rezensionen 1907-1935).
     Zitiert nach  www.textlog.de  (2012)

[9] Friedrich Nietzsche, „Menschliches, Allzu menschliches II.“, zitiert nach www.textlog.de  (2012)

[10] Mark Twain, Brief an George Bainton 1888; veröffentlicht in “The Art of Authorship”

[11] : Mark Twain, „Bummel durch Europa“, Anaconda, 2009

[12]  Ian McEwan, „Solar“, Roman, Diognes, 2010

[13]  Leo Brawand, „Die Spiegel-Story- Wie alles anfing“, Econ-Verlag,1987
[13] Homer „Illias“, 18. Gesang, Verse 475, 480, zitiert nach Gottwein.de, 2012

 

[15] Schneider, „Deutsch“, S. 183

[16] „Deutsche Grammatik“ (tandem-Verlag):“Nebensätze ersten Grades sind dem Hauptsatz   grammatisch untergeordnet und entsprechend abhängig von ihm.“ Sie werden eingeleitet z.B.  mit
.. da, weil (Begründung), um – zu (Zweck), obwohl, auch, wenn (Einschränkung), so dass (Folge), wo, wohin, woher (Ort), nachdem, als, während (Zeit), wenn, falls (Bedingung), der, welcher (Bezug),

[17] Wolf Schneider „Deutsch fürs Leben – Was die Schule zu lehren vergaß“, rororo, 1994

[18] Ludwig Reiners, „Stilfibel“, S.37, dtv, 1978

[19] Franz Kafka, „Meistererzählungen“ (Die Verwandlung), 1. Kapitel, 1. Satz, Diogenes-Verlag

[20] W.D.Hund u.a. „Soziologie der Kommunikation“, S. 61, rororo, 1980

[21] Wolf Schneider, „Deutsch für Profis“, Mosaik bei Goldmann, 2001, S.90

[22] Wenn Sie nicht selbst zählen wollen, empfehle ich Ihnen diesen Textanalyse-Tool:
             http://www.woerter-zaehlen.de/index.php

[23] Schneider, „Deutsch“ wie oben, S. 92

[24] W.E.Süsskind, „Vom ABC zum Sprachkunstwerk – Ein Standardwerk zur deutschen Sprache“,
            Vma-Vertriebsgesellschaft, 2001

[25] Reiners,”Stilfibel”, S. 44

[26] L. Reiners, „Stilkunst – ein Lehrbuch deutscher Prosa“, C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, 1953

[27]  Ebenda, S. 106

[28]  Friedrich Schiller , Das Lied von der Glocke“, 1799

[29] Beispiele frei nach Reiners Stilfibel

[30] Schneider,“ Deutsch“, S.41

[31] Ebenda S. 41 ff

[32] ebenda, S. 48

[33] Beispiele nach Ludwig Reiners, “Stilkunst”, S. 130

[34] Horaz, „Die Aufgaben des Dichters“, Ars Petica II, S.

[35] Friedrich Schiller, „Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet“, Rede in Mannheim, 1784