Schreib-Stunden 12 Lektionen für Text-Arbeiter

Lektion 10: Kurz und gut – Die Short Story

Ziele: Merkmale der Kurzgeschichte – Beispiele des Genres – Abgrenzung zu anderen epischen Formen – Kurzgeschichten schreiben

Inhalt

I. Definition Kurzgeschichte: Eine kurze Geschichte – Trümmer-Literatur – Merkmale der Kurzgeschichte

II. Stilprägende Autoren: Hemingway als Lehrbuch – Eisberg-Theorie – Vorbild für Deutschland – Lesebeispiel „Weiße Elefanten“ – Was unter Wasser abläuft – E.A. Poe: Wegbereiter der Short Story – Der Rabe – ein Trauerspiel – Nachtseite des Lebens – Kriminelle Kräfte – Wolfgang Borchert – Kurze Interpretation: Wer alles verloren hat – Typisch Kurzgeschichte – Schreiben, überarbeiten, umschreiben

III. Exkurs Gattungen, Spickzettel, Übungen: Die drei literarischen Gattungen – Kurz-Formate: Essay, Fabel, Kurzgeschichte, Novelle und Parabel – Spickzettel – Anregungen für Übungen

  1. Definition Kurzgeschichte

Eine kurze Geschichte

Eine Kurzgeschichte ist eine kurze Geschichte. Punkt. Sie können es gerne auch Short Story nennen, es wird nur wenig komplizierter.

„Eine Kurzgeschichte ist eine Geschichte, an der man sehr lange arbeiten muss, bis sie kurz ist“, witzelte der spanische Lyriker Vicente Aleixandre[1].

Und wenn sie dann endlich kurz genug ist, kann man sie „in einem Zug lesen“, weiß Hugo Aust[2]. Oder, wie es Edgar Allan Poe[3] ausdrückt: „In einer Sitzung (single sitting) verschlingen.“

Die Kurzgeschichte gehört zur literarischen Gattung Epik (gr. Erzählung), der Begriff ist der englischen „short Story“ entlehnt. Die Form zeichnet sich durch einen komprimierten Inhalt aus, der – meist aus einer Perspektive heraus – in einer einfachen, sachlichen Sprache geschildert wird.  Im Zentrum steht dabei oft eine alltägliche Situation, eine Momentaufnahme aus dem Leben der Hauptfigur. Der Charakter des Protagonisten scheint auf, wird allerdings selten detailreich beschrieben.  

Entstanden ist die „short story“ im 19. Jahrhundert. Befeuert durch das aufkommende Zeitschriftenwesen in den USA setzte sich die kurze Form rasch durch. Rip Van Winkle (1819) und The Legend of Sleepy Hollow (1820) von Washington Irving gelten als erste Kurzgeschichten der Weltliteratur. William Faulkner, Ernest Hemingway Henry Slesar, Bernard Malamud und Grace Paley waren wichtige Vertreter der Gattung. Insbesondere Hemingway beeinflusste die deutschsprachigen Literaten.

Trümmer-Literatur

Nach dem II. Weltkrieg nutzen Wolfgang Borchert[4] und andere die kurze, schlichte Form, um sich von dem bombastischen, ideologischen Schwulst der Nazi-Zeit-Texte abzusetzen. Sie thematisierten die Probleme der Kriegsheimkehrer und suchten nach der „Menschlichkeit in den Ruinen“. Ihre Arbeit ging als „Trümmer- oder Kahlschlag-literatur“ in die Geschichte ein.

Heute, im Zeitalter des Internets, erlebt die Kurzgeschichte in zahlreichen Portalen eine Renaissance.

Merkmale der Kurzgeschichte

„Der Himmel war grün. Und es roch nach Angst.“ So beginnt Wolfgang Borchert seine Kurzgeschichte „Das Gewissen“. Es geht um Schuld und Verantwortung am II. Weltkrieg. Ein typischer Einstieg für eine „Short Story“. Das Genre hat keine Zeit für lange Einleitungen oder Erklärungen. Es springt direkt in die Geschichte, platzt mitten ins Problem, muss sofort packen, stutzig, neugierig machen.  Hier die wichtigsten Merkmale.

Struktur: Geringer Umfang (oft nur zwei bis vier Seiten) , direkter Einstieg, meist chronologischer Ablauf, offenes Ende, oft mit Pointe.

Sprache: Einfach, aber nicht banal, hohes Erzähltempo, genutzt werden Aussparungen, Andeutungen, Mehrdeutigkeiten, Metaphern, innere Monologe, eher skizzenhafte, denn detaillierte Beschreibungen. Der Leser soll zum Mitdenken angeregt werden.

Gestaltung: Personaler- oder Ich-Erzähler, kurze Zeitspanne, meist nur ein Schauplatz. Figuren oft namenlos, Konzentration auf das Wesentliche statt vieler Details,

Dramaturgie: Ein einziger, aber vollständiger Handlungsstrang, ein Ereignis, ein emotionsreicher   Konflikt, ein Thema, ein überraschender Wendepunkt, Nebenhandlungen Fehlanzeige, wenige, meist nur eine Hauptfigur.

Inhalt: Fast immer alltägliche Situationen, die die Identifikation des Lesers mit der Geschichte erleichtern. Der Autor Wolfdietrich Schnurre (1920 – 1989) fand die wunderbare Wendung: „ein Stück herausgerissenes Leben“.

Im englischen Sprachraum umschreibt die Formulierung „Slice of Life“ (Stück aus dem Leben) dieses Literaturformat. Realitätsnah behandelt werden hier die kleinen Ereignisse und Erlebnisse des Alltages. Diese Thematik wird auch in der Werbung eingesetzt, um zu zeigen, wie alltagstauglich ein bestimmtes Produkt ist.

Das in Kurzgeschichten geschilderte Alltagsmotiv verweist gerne als Metapher auf komplexere, übergeordnete Fragen. 

2. Stilprägende Autoren

Hemingway als Lehrbuch

Wie kaum ein Zweiter personifiziert Ernest Hemingway[5] in seinen „Short Storys“ das Format Kurzgeschichte. Alle oben aufgezeigten Merkmale finden sich in seinen Arbeiten wieder: Reduktion auf das Wesentliche. Wichtige Informationen sind zwischen den Zeilen versteckt und fordern den Leser auf, mitzudenken, die Geschichte mitzugestalten.

Eisberg-Theorie

Hemingways „Eisberg-Theorie“ (iceberg theory or theory of omission, Theorie der Auslassung) ist eine Schreibtechnik, die durch Weglassen eine stärkere Einbindung des Lesers erreichen will.

Ähnlich wie bei einem Eisberg, von dem wegen der höheren Dichte des Eises 80 bis 90 Prozent unter Wasser verborgen sind, werden dem Leser große Teile der Erzählung vorenthalten. Wichtige Informationen stecken im Subtext. Aufgabe des Rezensenten ist es, sich fehlende Teile selbst aus dem Zusammenhang zu erschließen, gelieferte Fakten eigenständig einzuordnen.

Weil der Leser die Erzählung nicht nur mehr oder weniger passiv konsumieren kann, sondern aktiv mitarbeiten, mitdenken muss, bekommt er einen wesentlich intensiveren Zugang zur Geschichte. Seine Beteiligung wird belohnt mit tieferer Empathie und höherem Lesegenuss. Gleichzeitig bleibt der Text stärker im Gedächtnis verankert. Zur Logik dieser Technik gehört der oft „offene Schluss“. Der Leser soll natürlich auch das „Ende“ bedenken.

Vorbild für Deutschland

Der Sprachstil des Nobelpreisträgers für Literatur hat viele seiner deutschen Kollegen beeinflusst: Kurze, klare und präzise Sätze, Adjektive nur, wo sie unvermeidlich sind, Verzicht auf moralisierende Kommentare.

Hemingways Erzählungen sind dialog-orientiert. Große Teile der Handlung werden über Dialoge vermittelt und – wie im richtigen Leben – sprechen die fiktiven Figuren auch gelegentlich aneinander vorbei.

Zur Themenpalette des US-amerikanischen Autors gehören existenzielle und psychologische Themen wie Krieg, Tod, Angst und Entfremdung. Hemingways Männlichkeitsbild mit Whisky, Frauen, Kampf und Waffen war für Generationen stilprägend.

Lesebeispiel „Weiße Elefanten“

Ernest Hemingways Kurzgeschichte „Hills Like White Elephants“ („Weiße Elefanten“) ist ein typisches Beispiel für seine „Eisberg-Theorie“. Ein Mann und ein Mädchen sitzen in einer spanischen Bahnhofs-Bar und warten auf den Zug. Ihr Gespräch dreht sich scheinbar um Getränke, um Belanglosigkeiten. Doch das ist nur der sichtbare Teil der Geschichte. Im Subtext steckt ein hoch emotionales, moralisches Drama. Hier ein Auszug:

„Du musst erkennen,“ sagte er, „dass ich nicht möchte, dass du es tust, wenn du es nicht willst.“

„Ich bin vollkommen bereit, es zu tun, wenn es dir etwas bedeutet.“

„Bedeutet es dir nichts? Wir könnten gut zusammen sein.“

„Natürlich bedeutet es mir etwas. Aber ich will niemanden außer dir. Ich will niemanden sonst. Und ich weiß, es ist vollkommen einfach.“

„Ja, du weißt, es ist vollkommen einfach.“

„Es ist in Ordnung für dich, das zu sagen, aber ich weiß es wirklich.“

„Würdest du jetzt etwas für mich tun?“

„Ich würde alles für dich tun.“

„Würdest du bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte aufhören zu reden?“

Er sagte nichts, sondern schaute auf die Taschen gegen die Wand des Bahnhofs. Es waren Etiketten von allen Hotels, in denen sie Nächte verbracht hatten.

„Aber ich will nicht, dass du es tust,“ sagte er, „es ist mir egal.“

„Ich werde schreien,“ sagte das Mädchen.“

Die englische Version gibt es u.a. hier auf YouTube:

Was unter Wasser abläuft

An der Oberfläche erleben wir eine Gesprächssituation. Es geht um eine Entscheidung. Über was zu entscheiden ist, wird im gesamten Text nicht ausgesprochen. Es geht um Abtreibung. Beide versuchen ihre Hoffnungen und Ängste auszudrücken, aber es gelingt nicht. Sie weichen sich nur aus.

„Du musst erkennen, dass ich nicht möchte, dass du es tust, wenn du es nicht willst.“ Seine Bemerkung lässt ihr scheinbar die freie Wahl, aber im Subtext wird deutlich, was er wirklich will. Unter seiner liberalen, verständnisvollen Aussage verbirgt sich emotionale Manipulation, Druck.

Wie stark sie unter Druck steht, macht beispielsweise der Satz deutlich: „Würdest du bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte aufhören zu reden?“

Er sagt nichts dazu, aber Hemingways scheinbar zufälliger Verweis auf die Etiketten auf dem Koffer, lässt ahnen, was er denken könnte. Erinnert er sich an ihr gemeinsames, wildes Leben? Möchte er an einen dieser Orte flüchten, wo sie unbeschwert ihre Zeit verbracht haben, ohne für ein Kind Verantwortung übernehmen zu müssen?

Sie erträgt seine vorgebliche Unentschlossenheit nicht länger.  Es bricht aus ihr heraus: „Ich werde schreien.“ Das ist mehr als ein Hilferuf. Sie droht emotional zu explodieren oder einfach zu resignieren.

Der Dialog ist nur oberflächlich ein Gespräch.  Im Untergrund geht es um Manipulation und um das Flehen um Verständnis. Was Hemingway zeigt, das ist ein tiefes psychologisches Beziehungsdrama, bei dem die Spannung im Ungesagten liegt.

E.A. Poe: Wegbereiter der Short Story

Am Anfang der Ahnengalerie der Short Story-Autoren im19. Jahrhundert steht ein Mann, der die dunkle Seite des Lebens beleuchtet hat: Edgar Allan Poe (1809 – 1849). Der US-Amerikaner entwickelte Horror-, Kriminal- und Schauergeschichten.

Er gilt nicht nur als Begründer der modernen Kurzgeschichte, er war auch maßgeblich an der Entwicklung ihrer theoretischen Grundlagen beteiligt. In seinem Essay „The Philosophy of Composition“ (1846) formulierte er Grundsätze, die nachfolgende Generationen von Literaten prägten:

Einheit der Wirkung:  Eine durchgängige Emotion, ein einzigartiger, emotionaler Eindruck soll den Leser erfassen, betont Poe: „Unity of effect or impression is of primary importance.“  Gefühlsbewegung heißt bei ihm Furcht, Schrecken, Existenzangst. Die Story müsse eine organische Einheit bilden, damit sie Gefühle auslösen und Aufregung erzeugen kann.

Die Lesezeit darf eine „Sitzung“ nicht überschreiten. Poe: „The most effective story is one that can be read at a single sitting.” Warum lesen in “einem Rutsch”? Weil sonst die Ablenkungen des Alltags die mühsam konstruierte Einheit des Effekts gefährdet sei, meint der Autor.

Ökonomische Sprache:  Jedes Wort, jeder Satz, jede Szene hat zur Gesamtwirkung beizutragen. Alles andere ist zu eliminieren; muss weg.

Der Rabe – ein Trauerspiel

Die „geforderte „Einheit des Effekts“ bedient Poe auch in seinem berühmten Gedicht The Raven“ (1845) Mit Bildern und Lautmalereien erzeugt er durchgängig ein Gefühl der Trauer.  Er beschreibt die dunkle Nacht vor seinem Zimmer als „Pluto-shore“, spielt damit auf den Unterwelt-Gott Pluto an. Er wiederholt das lange „o“ in „nevermore“ am Ende jeder Strophe, weil er den Vokal für den traurigsten Ton des Gedichtes hält. Das alles soll den Leser in jenen Zustand der Trauer versetzen, der „stets erregt die empfindsame Seele zu Tränen” („The Pilosophy of Composition”[6]).

Den von ihm gewünschten methodisch, analytisch und präzise verlaufenden Schaffensprozess (im Gegensatz zu spontan und intuitiv) sieht Poe bei seinem Gedicht „The Raven“ verwirklicht. Hier ein Textauszug:

Once upon a midnight dreary, while I pondered weak and weary,

Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,

While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,

As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.

`’Tis some visitor,’ I muttered, `tapping at my chamber door –

Only this, and nothing more.’

Der “Rabe” wurde in viele Sprachen übertragen; mehrfach auch von verschiedenen Dichtern ins Deutsche. Als Übersetzung, die der Originalversion wohl am nächsten kommt, gilt die Arbeit von Carl Theodor Eben:

Mitternacht umgab mich schaurig, als ich einsam, trüb und traurig,

Sinnend saß und las von mancher längst verklung’nen Mähr’ und Lehr’ –

Als ich schon mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu nicken,

Hörte plötzlich ich ein Ticken an die Zimmerthüre her;

„Ein Besuch wohl noch,“ so dacht’ ich, „den der Zufall führet her –

Ein Besuch und sonst Nichts mehr.“

Das vollständige Gedicht finden Sie u.a. bei YouTube:

Nachtseite des Lebens

Wo das Grauen wohnt, Tod und Verderben zu Hause sind, da fühlt sich Edgar A. Poe heimisch. Seine Geschichten spielen auf der „Nachtseite des Lebens“. Es geht um Trauer, Verlust, , Verfall, Untergang, Dekadenz.

Poe gilt als Begründer des psychologischen Erzählens. Er führte tiefenpsychologische Aspekte in die Kurzgeschichte ein. Seine Figuren sind oft von Wahnsinn, Paranoia oder Schuld getrieben. Die Ich-Perspektive verstärkt das subjektive Erleben. Ein gutes Beispiel dafür ist „Der Untergang des Hauses Usher“ – eine düstere, schaurig-schöne Erzählung über Wahnsinn, familiäre Degeneration und psychologische Abgründe.

Kriminelle Kräfte

Bei solchen literarischen Vorlieben konnte es nicht ausbleiben, dass Poe kriminelle Energie entwickelte und sich für den Kriminal- und Detektiv-Genre erwärmte. Mit C. Auguste Dupin in „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ (1841) schuf Poe die erste (oder zumindest eine der ersten) modernen Detektivfiguren. Dupin gilt als Prototyp des Amateur-Ermittlers in der Literatur. Der Detektiv arbeitet mit unkonventionellen Methoden, die häufig anders sind als es die Polizei erlaubt.  Dupin tritt in drei von Poes Geschichten auf. Sein voller Name lautet Le Chevalier Auguste Dupin. “Die Figur wurde zum Vorbild zahlreicher Kriminalromane und Kurzgeschichten. 

Wolfgang Borchert

In Deutschland steht Wolfgang Borchert (1921 – 1947) für mich immer noch in der vordersten Reihe der Kurzgeschichten-Autoren. Seine Short Storys gelten als Musterbeispiele für dieses Format und gingen häufig in die Schul-Literatur ein.

Er starb schon mit 26 Jahren und hinterließ ein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück. Sein bekanntestes Werk, dürfte der Heimkehrer-Roman „Draußen vor der Tür“ sein. Borchert war einer der Autoren, der in den Trümmern der Nachkriegszeit, den Ruinen und den menschlichen Wracks, zu beschreiben versuchte, was von Menschen übrigbleibt, die so viel Leid erfahren haben. Er vermittelt das in einer tiefgreifenden, schlichten Sprache.

In unserem Textbeispiel „Die Küchenuhr“, das Borchert in seinem Todesjahr 1947 schrieb, geht es um einen 20jährigen mit einem „ganz alten Gesicht“. Der junge Mann hält eine kaputte Küchenuhr in der Hand und setzte sich zu den fremden Leuten auf eine Bank. Er hat alles verloren. Nur die Küchenuhr ist übriggeblieben: Die Zeiger stehen auf halb drei. Und das sei wunderbar, meint er. Denn:

„Das hat mit den Bomben nichts zu tun. Sie müssen nicht immer von den Bomben reden. Nein. Um halb drei war ganz etwas anderes, das wissen Sie nur nicht. Das ist nämlich der Witz, dass sie gerade um halb drei stehengeblieben ist. Und nicht um viertel nach vier oder um sieben. Um halb drei kam ich nämlich immer nach Hause. Nachts, meine ich. Fast immer um halb drei. Das ist ja gerade der Witz. Er sah die anderen an, aber die hatten ihre Augen von ihm weggenommen. Er fand sie nicht. Da nickte er seiner Uhr zu: Dann hatte ich natürlich Hunger, nicht wahr? Und ich ging immer gleich in die Küche Da war es dann immer fast halb drei. Und dann, dann kam nämlich meine Mutter. Ich konnte noch so leise die Tür aufmachen, sie hat mich immer gehört. Und wenn ich in der dunklen Küche etwas zu essen suchte, ging plötzlich das Licht an. Dann stand sie da in ihrer Wolljacke und mit einem roten Schal um. Und barfuß. Immer barfuß. Und dabei war unsere Küche gekachelt. Und sie machte ihre Augen ganz klein, weil ihr das Licht so hell war. Denn sie hatte ja schon geschlafen. Es war ja Nacht.

So spät wieder, sagte sie dann. Mehr sagte sie nie. Nur: So spät wieder. Und dann machte sie mir das Abendbrot warm und sah zu, wie ich aß. Dabei scheuerte sie immer die Füße aneinander, weil die Kacheln so kalt waren. Schuhe zog sie nachts nie an. Und sie saß so lange bei mir, bis ich satt war. Und dann hörte ich sie noch die Teller wegsetzen, wenn ich in meinem Zimmer schon das Licht ausgemacht hatte. Jede Nacht war es so. Und meistens immer um halb drei. Das war ganz selbstverständlich, fand ich, dass sie mir nachts um halb drei in der Küche das Essen machte. Ich fand das ganz selbstverständlich. Sie tat das ja immer. Und sie hat nie mehr gesagt als: So spät wieder. Aber das sagte sie jedes Mal. Und ich dachte, das könnte nie aufhören. Es war mir so selbstverständlich. Das alles war doch immer so gewesen.

Einen Atemzug lang war es ganz still auf der Bank. Dann sagte er leise: Und jetzt? Er sah die anderen an. Aber er fand sie nicht. Da sagte er der Uhr leise ins weißblaue runde Gesicht: Jetzt, jetzt weiß ich, dass es das Paradies war. Auf der Bank war es ganz still. Dann fragte die Frau: Und ihre Familie?

Er lächelte sie verlegen an: Ach, Sie meinen meine Eltern? Ja, die sind auch mit weg. Alles ist weg. Alles, stellen Sie sich vor. Alles weg.

Er lächelte verlegen von einem zum anderen. Aber sie sahen ihn nicht an. Da hob er wieder die Uhr hoch und er lachte. Er lachte: Nur sie hier. Sie ist übrig. Und das Schönste ist ja, dass sie ausgerechnet um halb drei stehengeblieben ist. Ausgerechnet um halb drei.

Dann sagte er nichts mehr. Aber er hatte ein ganz altes Gesicht. Und der Mann, der neben ihm saß, sah auf seine Schuhe. Aber er sah seine Schuhe nicht. Er dachte immerzu an das Wort Paradies.“

Kurze Interpretation: Wer alles verloren hat

Borchert beschreibt in einer einfachen, einfühlsamen, unaufgeregten Sprache, woran sich ein Mensch klammert, dem nichts mehr geblieben ist. Der Krieg nahm ihm alles: Familie, sein zu Hause.

Alles – außer einer kaputten Küchenuhr; eigentlich wertlos, aber für ihn ein – im Wortsinn – bedeutender Schatz. An der Uhr kleben Erinnerungen an sein „Paradies“. Da sind die Liebe und Wärme seiner Mutter, mit der er damals nachts um halb drei zusammensaß, da ist die Erinnerung an die Normalität und Geborgenheit, bevor alles in Trümmer ging; sein Heim und sein Leben.

Borchert verzichtet auf plumpe Verurteilungen und jegliches Verzweiflungs-Vokabular. Er schildert die Situation sachlich und unprätentiös. Und genau das macht die Kurzgeschichte so berührend und bedrückend.

Typisch Kurzgeschichte

Die Merkmale der Short Story, die wir oben aufgelistet haben, finden sich auch in Borcherts „Küchenuhr“:

  • Der Textumfang ist gering
  • Borschert springt direkt in die Geschichte
  • Die Erzählung wird chronologisch entwickelt
  • Die Sprache ist einfach, klar, natürlich
  • Es gibt nur drei Personen, den Erzähler und zwei Figuren, die kaum sprechen
  • Die Story spielt an einem Ort, einer Bank, in einem kleinen Zeitfenster.
  • Das Ende ist offen

Das Hörbuch zur „Küchenuhr“ finden Sie unter YouTube:

Schreiben, überarbeiten, umschreiben

Kurzgeschichten sind ein wunderbares Format, um Fingerübungen zu absolvieren. Mit etwas Fantasie lassen sich Situationen, Gegenstände oder Begegnungen mit Personen in Geschichten verwandeln.

Aus einer Küche dringt ein markanter Geruch. Er erinnert sie an ihre Großmutter, die ihnen immer ihr ganz besonderes Lieblingsgericht zubereitet hat und die sie nur heimlich besuchen durften, weil Oma und Mutter wegen einer „alten Geschichte“ Völlig zerstritten waren.

Oder Sie finden beim Aufräumen ein altes Zweimann-Zelt, mit dem Sie und ihr Jugendfreund auf Touren waren. Bei einem dieser Touren passierte ein Unglück.

Oder Sie beobachten einen alten Mann, der vor einer Kneipe steht. Hat ihn seine Freundin versetz, hat er kein Geld, um einzukehren, ist er mit einem Freund verabredet, den er schon jahrelang nicht mehr gesehen hat?

Schreiben Sie die Geschichte auf. Aber wie? Sind Sie eher der planerische Typ, der seine Story genau durchdenkt, bevor er den ersten Satz zu Papier bringt? Überlegen Sie sich genau, wie Einleitung, Höhepunkt und Schluss gestaltet werden sollen? Wer das ganze erzählt und wo die Wendepunkte platziert werden sollen? Welche Figuren Sie wie, wo und wann darstellen? Und, ob Sie ein offenes oder geschlossenes Ende favorisieren? Diese Technik wird „plotten“ genannt, nach dem englischen „Plot“ (Geschichte, Handlung).

Oder sind Sie mehr der spontane Schreiber, der einfach drauflos fabuliert und sich die Handlung entwickeln lässt? Die Geschichte fließt förmlich aus Ihnen heraus und möglicherweise wissen Sie selbst noch nicht, wo und wie sie endet.

Ob Sie mit oder ohne Gerüst schreiben – wichtig ist, was am Ende entstanden ist. Spätestens jetzt aber sollten Sie systematisch vorgehen und kritisch untersuchen, was Sie auf Papier oder PC fabriziert haben. Auf was sollten Sie vor allem bei der Überarbeitung achten?

  • Ist der Ablauf der Ereignisse, der Handlung logisch, nachvollziehbar?
  • Sind die Handlungen und Motive der Figuren glaubwürdig, lebensnah? Oder, wenn Sie eine eigene Welt erschaffen haben, bleiben Sie konsequent in dieser Welt?
  • Ergeben sich die „Lösungen“ in der Story nachvollziehbar aus dem Verlauf oder müssen Sie auf einen „Theatergott“ (Deus ex Machina) zurückgreifen?
  • Untersuchen Sie ihren Sprachstil: Gibt es Füllsel, ungenaue Angaben, unpassende Ausdrücke, überflüssige Wiederholungen, falsche Sprachebenen, Widersprüche zwischen Form und Inhalt.
  • Nichts ist jemals perfekt, aber man kann daran arbeiten. Erinnern Sie sich an Goethe: “Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.[7]

3. Exkurs Gattungen, Spickzettel, Übungen:

Die drei literarischen Gattungen

Epik (gr. Wort, Erzählung, Geschichte): Sie umfasst die erzählende Literatur, die von einem Erzähler (Ich-, personal, auktorial) vorgetragen wird. Formen sind z.B.: Romane, Novellen, Kurzgeschichten, Märchen, Sagen.

Epische Texte werden in der „Prosa-Form“ geschrieben.

Das Wort Prosa stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „geradeheraus gerichtete Rede“. (Das Adjektiv „prosaisch hat keinen literarischen Bezug. Es bedeutet vielmehr „nüchtern, sachlich, trocken, fantasielos“.)

Lyrik (gr. Leier), ursprünglich ging es um Gesänge, die von der Lyra begleitet wurden). Sie ist meist in gebundener Rede geschrieben und ordnet sich Strukturen wie Metrum (Versmaß), Reim und Rhythmus unter. Dazu gehören Gedichte, Balladen, Sonette.

Dramatik (gr. Drama, Handlung, Geschehen): Hierzu gehören vor allem Texte, die für die Bühne oder den Film geschrieben wurden. Dialog und Szene bestimmen die Form. Dazu gehört die Tragödie, die Komödie, Dramen und Lustspiele.

Folgende Prosa-Text-Formate werden in diesem Kapitel definiert: Essay, Fabel, Kurzgeschichte, Novelle, Parabel

Der Essay

 (fr. l’essai, Probe, Versuch): Der (auch das) Essay ist eine kritische Auseinandersetzung mit einem literarischen oder wissenschaftlich eng abgegrenzten Thema. Das Format verlangt eine Fragestellung (These), die mit kurzen, präzisen, sprachlich anspruchsvoll formulierten Argumenten verifiziert oder falsifiziert wird.

 Es geht also um das Abwägen von Argumenten. Der eigene Standpunkt steht im Vordergrund. Er muss aber rational, auf wissenschaftlichem Niveau begründet werden. Gegenargumente sind aufzugreifen und zu widerlegen.

Die Fabel

 (lat. fabula, Geschichte, Erzählung). Die Fabel will mit einem kurzen Text über allgemeingültige, moralische Grundsätze belehren. Sie nutzt dafür Gleichnisse aus der Tierwelt, denen menschliche Eigenschaften angedichtet werden (Personifikation). Aber auch Pflanzen, Dinge und Mischwesen werden allegorisch eingesetzt (Allegorie, bildliche Darstellung eines abstrakten Begriffes.) Die Fabel gehört zu den didaktischen Texten, die auf unterhaltsame Weise allgemeine Weisheiten, Ratschläge und Gesellschaftskritik vermitteln soll.

Die allegorische Figur (ein Tier) steht auf der Bildebene, die vom Leser in die Sachebene (Erkenntnis) transferiert werden muss. Das Format stammt aus der Antike und geht wohl auf den griechischen Dichter Äsop zurück, der im 6. Jahrhundert vor Christus gelebt haben soll. Seine Tierfabeln werden heute noch erzählt.

Da ist z.B. die Fabel vom Löwen und der Maus. Als der gewaltige Löwe den kleinen, unscheinbaren Nager in den Klauen hält, bitte dieser um Gnade. Vielleicht, meint die Maus, kann ich dir ja auch einmal aus der Patsche helfen. Der Löwe lacht und lässt den Winzling laufen. Dann, eines Tages wird der König der Tiere in einem Netz von Jägern gefangen und zappelt hilflos in den Maschen. Die Maus kommt herbei und nagt die Stricke durch, so dass der Löwe fliehen kann. Die Moral von der Geschichte: Du sollst niemanden geringschätzen, und sei er noch so klein und unbedeutend. Jedermann ist auf die Hilfe eines anderen angewiesen.

Die Kurzgeschichte

(USA, Short Story) zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: GeringerUmfang, einfache, aber nicht banale Sprache. Häufig benutzte Stilmittel sind Ellipsen, Mehrdeutigkeiten, Methapern. Mehrheitlich personaler- oder Ich-Erzähler, meist nur ein Schauplatz, kurze Erzählzeit, meist nur eine) Figur.

Behandelt wird fast immer eine alltägliche Begebenheit, ein „Stück herausgerissenes Leben“ (slice of Life). Häufig hat die Erzählung ein offenes Ende. Entstanden ist die Short Story im 19. Jahrhundert. Sie wurde durch das Aufkommen des Zeitschriftenwesens befeuert.

Die Novelle

(it. Novella, Neuigkeit) ist eine kurze bis mittellange Erzählung über eine in sich geschlossene Handlung. Die Geschichte spielt meist an einem Ort, in einem begrenzten Zeitrahmen. Die Novelle kommt meist ohne vermittelnden Erzähler aus und konzentriert sich auf wenige Figuren. Der Wendepunkt wird oft als „Schicksalsschlag“ des Protagonisten markiert. Hintergrund-Informationen zur Handlung, zu Figuren, Schauplätzen oder Abläufen fehlen.

Von der Kurzgeschichte unterscheidet sich die Novelle durch die inhaltlichen Schwerpunkte, den Ursprung und die etwas größere Länge.

Die Novelle thematisiert außergewöhnliche Ereignisse wie Konflikte zwischen Chaos und Ordnung, zwischen Ehrbarkeit und Bruch aller Normen. Es geht um das große Schicksal, um Liebe und Verlust, um Identität und Unterdrückung. Johann Wolfgang von Goethe beschrieb 1827 im Gespräch mit Eckermann das herausragende Merkmal dieser Literaturgattung so: „Denn, was ist eine Novelle anderes als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit.“

Wie bescheiden kommt dagegen die Kurzgeschichte daher. Sie begnügt sich mit „Momentaufnahmen“ von alltäglichen Ereignissen.

Die Kurzgeschichte hat US-amerikanische Wurzeln, die Novelle geht auf Giovanni Boccaccio[8] zurück, der mit seinem „Il Decamerone“ im 14. Jahrhundert

einen Zyklus von 100 kurzen Geschichten/Novellen schuf. Vornehme Florentiner, das ist die Rahmenhandlung, ziehen sich vor der Pest in ein

 Landhaus zurück und erzählen sich zehn Tage lang

(Dekameron) kurzweilige Geschichten, um sich von der tödlichen Gefahr abzulenken.

Die Parabel

(gr. “parabole” Vergleichung, Nebeneinanderstellung): Diese kurze, lehrhafte Textsorte ist mit dem Gleichnis verwandt. Die zwei Seiten der Parabelsind die Bildebene, die etwas zeigt, und die Sachebene, die offenbart, was die Bilder der ersten Ebene eigentlich bedeuten. Der Leser muss also selbst entschlüsseln, welche verallgemeinerungsfähigen Lehren und Erkenntnisse in der Parabel stecken.

Gottfried Keller[9] hinterließ uns u.a. die Parabel vom Fischer, der zunächst erfolglos nach Menschen angelte. Da gab ihm der Teufel den Rat, sein Herz als Köder zu benutzen. Der Fischer befolgte den Rat, fuhr hinaus auf die See, warf sein Herz in die Tiefe und fing alsbald die Menschen zu Tausenden mit dem Netz und seinem Herzen als Köder ein.  Er war nun der Herr über die Menschen und hatte die Macht, sie nach Belieben brutal zu misshandeln. 

Das ist die Bildebene. Die „eigentliche Botschaft“ finden wir auf der Sachebene. Sie zeigt was passiert, wenn jemand alles, auch das Wichtigste in seinem Leben, für Macht und Erfolg opfert. Er wird zu einem „unmenschlichen“ Mann, einem herzlosen Menschen, der sich an moralische Grundsätze nicht mehr gebunden fühlt.

Das verbindende Element zwischen Bild- und Sach-Ebene ist das Tertium comparationis (lat. für der „dritte Teil des Vergleichs), die gemeinsame Eigenschaft. Bei Keller ist das „Herz“ der Aspekt, der auf beiden Ebenen vorkommt und so den Vergleich erst ermöglicht.

Der Ursprung der Textart liegt in der Antike. Die Parabel sollte abstrakte Argumente und/oder ethische und gesellschaftliche Normen durch Vergleiche begreifbarer, anschaulicher machen.

Die Parabel ist ein Kind der Rhetorik. Entsprechend finden sich hier oft Tropen und rhetorische Figuren, um den Text zu verdichten und seine Wirkung auf den Leser zu steigern. Etwa Methapern, Euphemismen (Beschönigungen), Personifikationen, Allegorien oder Anaphern (Rhythmisierung durch gleichlautende, aufeinanderfolgende Satzteile). Bei Keller beispielsweise:

„[…] und er war nun ihr Herr und schlug sie auf die Köpfe.

Und der ihm den Rat gegeben hatte, war der Teufel.“

Definitionen für Drama, Tragödie, Roman, Sagen und Märchen finden Sie im Kapitel: „Märchen – nichts ist unmöglich“.

Spickzettel


Kurzgeschichte in Kurzform

Kurz  und übersichtlich – etwa zwei bis fünf Seiten lang, die man – nach A.E. Poe – in a „single sitting“ (ohne Unterbrechung) lesen kann.
Dramatisch und spannend   Die Akteure stehen meist am „Alles-oder-nichts-Punkt“, auf dem Höhepunkt des Konflikts, des Schreckens oder vor der alles entscheidenden Frage. Die Kurzgeschichte stellt meist eine Momentaufnahme (Episode) aus dem Leben einer Figur dar


Einstiege und Höhepunkt.  Die Short-Story braucht keine langen Expositionen. Sie springt mitten ins Geschehen und steigert sich dann sehr schnell. 
              

Figuren und Eigenschaften Häufig wird eine besondere Eigenschaft, ein besonderer Charakterzug betont. Menschen wie du und ich sind beliebte Protagonisten in Kurzgeschichten. Die Anzahl der Akteure ist begrenzt; häufig nur Protagonist und Antagonist

Anregungen für Übungen

Analysieren Sie bitte

zwei Kurzgeschichten ihrer Wahl u.a. nachfolgenden Kriterien:
– Inhalt, Autor, Zeit, Zielgruppe. Formulieren Sie die unterstellte Kernaussage als These.
– Aufbau: (z.B. chronologischer Aufbau mit Anfang-Höhepunkt-Schluss – roter, logischer Faden)
– Einstieg und Schluss: Wie sind diese Punkte gestaltet
– Aus welcher Perspektive wird erzählt? Ist die Perspektive sinnvoll?
– Akteure: wie sind die wichtigsten Figuren charakterisiert, wie agieren sie, wie reden sie?
– Welche Rolle spielen Ort und Zeit im „Leben“ der Figuren?
– Tonalität: Welche Grundstimmung vermittelt die Story und passt die Sprachebene zu den Akteuren, zu Ort und Zeit?
– Sprache/Stil: z.B. kann man/muss man zwischen den Zeilen lesen? Welche Rolle spielen Methapern, Auslassungen und Andeutungen? War der Text in einem Rutsch zu verarbeiten?

Ihr Fazit nach der Lektüre?
Schreiben Sie bitte

eine Kurzgeschichte in einem Genre Ihrer Wahl. Vor dem Schreiben überlegen Sie sich aber bitte, welche Kernaussage die Story haben soll, welche Plot-Points Sie wann setzen wollen und, welche Grundstimmung die Geschichte ausstrahlen soll (romantisch, düster, sachlich…)

Welche Figuren mit welchen Eigenschaften an welchem Ort, zu welcher Zeit agieren.

Aus welcher Perspektive möchten Sie die Geschichte erzählen?

Quellenhinweise


[1] Vicente Aleixandre, (1898 – 1984)   Nobelpreisträger für Literatur,

[2] Hugo Aust (1947-2025), Prof. für deutsche Sprache

[3]  Edgar A. Poe, Autor,  (1809- 1849)„The Philosophy of Composition

[4]  Wolfgang Borchert Autor, (1921 – 1947), u.a. Heimkehrer-Drama „Draußen vor der Tür“

[5] Ernest Hemingway (1899 – 1961), Autor und Reporter, Literatur-Nobelpreis, Pulitzerpreis-Träger, u.a. für „Der alte Mann und das Meer“.

[6] Die Philosophie der Komposition ist ein Essay von Edgar Allan Poe, in dem er 1846 eine ästhetische Theorie über das Ziel und die Methode von Literatur entwickelt.

[7]  Johann Wolfgang von Goethe, „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ (1831

[8]  Giovanni Boccaccio, it. Schriftsteller (1313 -1375)

[9] Gottfried Keller (1819 – 1890), Schweizer Autor, Maler un Politiker,“ Nachgelassene Erzählungen“Wer sein Herz verliert, nichts mehr fühlt,