Beiträge zur Zeit- und Mediengeschichte – Folge 03
Eine Grenze gegen das eigene Volk: Sie stehen sich gegenüber, kaum einen halben Meter voneinander entfernt und können sich doch nicht berühren. Zwei Frauen, Freundinnen vielleicht oder Schwestern. Beide haben ein Baby im Arm. Die Oberkörper sind vorgebeugt, die Finger der freien Hand ausgestreckt, aber die Hände greifen ins Leere. Zwischen den Frauen liegt eine kniehohe Stacheldrahtrolle und – ein unsichtbarer, unüberwindbarer Graben.
Das Foto hängt in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Es symbolisiert, wie die Verbindungen zwischen Familien, Freunden und Verwandten gekappt und die Menschen unbarmherzig und ungefragt feindlichen Blöcken zugewiesen wurden. Die Lebensadern Berlins wurden 1961 brutal zerschnitten, der Weg der Menschen zueinander mit Mauern und Stacheldraht blockiert.
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